Dezember 17, 2015

künstliche Insel

Am vorletzten Wochenende in Tokyo war ich mit zwei Kolleginnen in Odaiba. Eigentlich müßte man sagen, auf Odaiba, denn es ist eine künstlich aufgeschüttete Insel.
Wir trafen uns in Asakusa, um von dort mit dem Wasserbus, einem futuristisch anmuteten Flachdachboot den Sumida hinunter zu schippern. 


Dezember 16, 2015

der höchste der hohen

Nun habe ich schon so häufig den Sky Tree erwähnt, dass ich doch endlich auch über dessen "Erklimmung" berichten muss.
Stattgefunden hat die Bezwingung noch während des Urlaubs mit meiner Freundin, und wir hatten uns den Besuch für den letzten Tag vorgenommen, einen Donnerstag. Nachmittags waren wir noch in Asakusa unterwegs und haben dort ein wenig die Zeit vergessen, so dass, bis wir am Sky Tree ankamen, die Dämmerung schon relativ weit fortgeschritten war. Allerdings hatten wir Glück, die Schlange war nicht besonders lang, angesichts der meterlangen Abtrennungen, um die Besuchermassen in Reih und Glied zu halten, kaum vorstellbar. Aber wir waren dann doch nach etwa fünfzehn Minuten oben und kamen gerade noch, dank der highspeed Fahrstühle, rechtzeitig zum "Sonnenuntergang". 


Dezember 15, 2015

Nostalgia

Nachdem nun doch so unglaublich schnell mein letztes Wochenende in Tokyo vor der Tür stand, war ich etwas planlos und fast ebenso paralysiert wie zu Beginn meines Aufenthalts. Womit sollte ich die Zeit verbringen? Stellt Euch nur vor, das letzte Wochenende... Müßte das nicht nochmal etwas besonderes sein? So etwas bildet man sich ja ein und setzt sich damit nur selbst unter Druck.


Dezember 14, 2015

Shirakawago

Während meines Wochenendausflugs nach Takayama bin ich natürlich auch nach Shirakawago gefahren. Als ich Sonntagmorgen am Busbahnhof ankam, um mir eine Fahrkarte zu besorgen, habe ich erstmal einen Schreck erlitten, weil die Schlange an der Haltestelle auch eindeutig so aussah, dass unmöglich alle Menschen, die dort anstanden, in den Bus passen könnten. Es war dann aber kein Problem, ein Mitarbeiter der Busgesellschaft schritt mit einem Zähler die Reihe ab, und kurz nachdem der erste Bus vollbeladen abgefahren war, kam den nächste, um den Rest der Wartenden einzuladen. Da war ich aber erleichtert, ansonsten hätte das eine Stunde bis zum nächsten Bus Wartezeit bedeutet. Aber wenn man liest, ein Bus, denkt man sich - oh. Wobei ich allerdings auch in Nikko schon den Eindruck gehabt hatte, als wir vom Chuzenjiko wieder zurück fuhren, dass dort dann einfach zur Busabfahrtszeit soviele Busse eingesetzt werden, wie eben nötig. Also hinein in den Bus und etwa eine Stunde Fahrzeit gefühlt beständig bergauf, gegen Ende durch zahllose, kilometerlange Tunnel. Von rotem Laub war leider nicht mehr so viel zu sehen, teilweise waren die Bäume schon recht kahl. Aber alles in allem kein Problem und ich konnte mich mit den vielen zahlreichen anderen Besuchern schließlich durch den Ort treiben lassen. Bei den Touristenmassen und da muss ich mich ja mit einschließen, frage ich mich, wer überhaupt noch in diesem Ort leben mag, aber scheinbar gibt es doch noch Menschen, die bereit sind, das zu ertragen. Wie die Arbeiter auf dem Fischmarkt in Tokyo. In den kleineren Orten der Gegend, die per öffentlichen Verkehrsmitteln nicht so einfach zu erreichen sind, liegt die Sache vielleicht noch ein wenig anders. 
Wie war ich überhaupt dazu gekommen Shirakawago besuchen zu wollen? 


Dezember 13, 2015

Takayama

Nachdem nun tatsächlich bereits der Countdown für meine Zeit in Tokyo läuft, habe ich einmal grob meine Liste durchgeschaut, über welche Themen, Orte und Aktivitäten ich während meiner Zeit hier noch schreiben wollte. Und ich muss wohl sagen, dass wird nichts mehr, es sind noch an die 25 bis 30 Posts, die ausstehen. Da hat sich doch so einiges angesammelt, was ich nicht geschafft habe, abzuarbeiten. Die Wochen waren einfach immer zu schnell vorbei und an den Wochenenden kam dann schon wieder etwas neues dazu. Vielleicht werde ich ja auch, wenn ich wieder zuhause zurück bin, noch ein wenig in den Erinnerungen kramen, wenn ich die Fotos weiter sortiere und hin und wieder noch einen Beitrag einstreuen. Mal sehen. Aber ein wenig Zeit bleibt mir ja noch und so folgen hier zunächst die Beiträge über meine letzte etwas weitere Reise, die ich in Japan unternommen habe und zwar am vorletzten Novemberwochenende, das war nämlich ein verlängertes mit Montag, nach Takayama. 



Dezember 12, 2015

Gartenbeleuchtung

Samstagabend des vergangenen Wochenendes habe ich mich dann noch einmal Richtung Rikugien auf den Weg gemacht. Da wie schon öfters erwähnt, hier in Japan öffentlich an Plakatwänden und in der U-Bahn sehr viel Werbung für besondere Aktionen an Orten im ganzen Land oder der Stadt gemacht wird, hatte ich kürzlich registriert, dass die gesamte erste Dezemberwoche der Garten abends bis 21 Uhr geöffnet und beleuchtet sein sollte und hatte einen weiteren Besuch dort auf meine to do Liste gesetzt. Während der Woche ging es ja (leider) nicht, da jeden Abend Essen mit den deutschen Kollegen angesagt war (worüber ich mich hier nicht beschweren will ;-) ) und so hieß es also Wochenende. Na und was soll ich sagen, es war eine Art deja vu zum Besuch bei den Gingko Bäumen des Meiji Jingu Maien, nur noch voller. Mein Güte, draußen außerhalb der Parkmauern musste man anstehen, es ging dann allerdings wider Erwarten recht schnell, aber drinnen, was für ein Gedränge. 


Glimmer und Glitzer

Auf dem Heimweg vom Tokyo Tower bin ich nochmal kurz in Midtown ausgestiegen, um nach zu schauen, was die vorweihnachtliche Dekoration in diesem schicken Viertel bzw der dortigen Mall macht. Im Sommer waren dort zur Dekoration ja hunderte Furin aufgehängt, so hoffte ich auch auf entsprechendes und ich wurde nicht enttäuscht.


Dezember 06, 2015

Eiffelturm

Den Tokyo Tower hatte ich bisher immer nur aus der Ferne gesehen, zum Beispiel von Roppongi aus. Die rot-weiße Ausgabe des Eiffelturms, die lange ein Wahrzeichen der Stadt war, aber inzwischen vom Skytree weit überragt wird. Da fällt mir ein, der Skytree Besuch während des Urlaubs gemeinsam mit Sonja sollte hier auch noch Erwähnung finden, um die Betrachtungsreihe Tokyo von oben abzuschließen, die ja mit den Beitrag über das Bunkyo Ward Office begonnen hatte. Auf dem Metropolitan Building in Shinjuku waren wir ebenfalls gewesen. In dieser Stadt gibt es wirklich unzählige Möglichkeiten. Und langweilig von oben den Blick schweifen zu lassen wird es nie. Die Gebäude stehen alle so weit von einander entfernt und jeder Ausblick hat wieder etwas eigenes. Und je nachdem zu welcher Tageszeit man oben ist und wie das Wetter gerade so ist, ist der Eindruck ein völlig anderer. In Bunkyo, auf dem Metropolitan und Skytree war ich bzw waren wir in der abendlichen Dämmerung oder gar im völlig Dunklen, tolle Fernsicht gab es nie, es war immer zu diesig. Gestern war das anders. Etwa 150 km, schon wirklich beeindruckend.


Dezember 05, 2015

Sushi satt

Nachdem ich es die vergangene Woche über nicht geschafft habe, zu bloggen, weil die Kollegen aus Deutschland für ein Projektmeeting hier und wir dementsprechend abends immer gemeinsam zum Essen unterwegs waren, hätte ich heute gleich wieder mehrere Themen, da ich wieder einmal ein paar Örtlichkeiten in Tokyo abgeklappert habe. Dabei gibt es auch immer noch einiges an Altlasten, aber jetzt fange ich doch erst mal wieder den aktuelleren Sachen an. Heute also Sushi oder Sashimi, und das schon zum Frühstück, sozusagen auf nüchternen Magen um 8 Uhr. Und was für ein Berg roher Fisch. Nachdem es gestern Abend ebenfalls solchen gab und bereits mehrmals diese Woche, ist mein Bedarf an rohen Meeresbewohnern nun doch erst einmal gedeckt, stelle ich fest. Puh. Auch wenn dieses Frühstück wirklich unendlich lange vorgehalten hat. 


November 29, 2015

Goldlaub

Dass ich mich zur Zeit in einer der größten oder sogar der größten Stadt der Welt aufhalte, ist mir am Samstag einmal wieder mehr klar geworden.
Das Wetter war sehr gut, blauer Himmel, die Sonne schien, ziemlich klar, am Freitag hatte ich den Fuji von der Arbeit aus so gut sehen können wie nie zuvor (wer es noch nicht kennt, das Bild am Ende gibt den Blick über eine Entfernung von 140 km wider) und so hatte ich mir gedacht, schau doch mal nach, was die Gingko Bäume im Meiji-jingu Gaien machen, vor zwei Wochen waren die nämlich noch ziemlich grün. Ja und was soll ich sagen, es war Wochenende und den Gedanken hatten mindestens zehntausend andere auch. Busse waren sogar unterwegs, die ihre Ladung an Menschen vor Ort ausspuckten, es war ein richtiges Volksfest im Gange.


November 26, 2015

Tokyos Grün

Während des Urlaubs haben wir auch noch zwei Gärten in Tokyo besucht, die ich auch noch nicht kannte. Es gibt ja unzählige, klassisch japanische und öffentliche Parks und Gärten, glücklicherweise muss man sagen, in solch einer großen Stadt. Über einige habe ich ja schon geschrieben (Shinjuku GyoenKyu-Furukawa und Rikugien). Eigentlich hatte ich ebenfalls vor, auch im Herbst noch den ein oder anderen aufzusuchen, vielleicht auch manche ein zweites Mal, um zu sehen, wie das Laub errötet. Aber ich fürchte, dazu wird es nicht mehr kommen. Das Ende meiner Zeit hier in Tokyo ist inzwischen unglaublich nah, nur noch drei Wochenenden, von denen zwei auch schon wieder mehr oder weniger verplant sind und das Wetter ruft seit ein paar Wochen, eigentlich ziemlich exakt seit Ende des Urlaubs leider auch nicht danach, sich draußen aufzuhalten. Doch umso mehr Glück hatten wir noch Ende Oktober und Anfang November.
Als erstes führte uns der Weg in den Hama Rikyu Garten, der mir auch richtig gut gefallen hat. Er hat eine tolle Lage, gleich neben der Tokyo Bay, von Wasser mehr oder weniger umgeben und auch durchzogen. 


November 23, 2015

Nikko

Ein weiteres Highlight unserer Reise war definitiv der Ausflug nach Nikko, wo wir ebenfalls eine Nacht in einem Ryokan verbrachten. Ich denke, es ist auf jeden Fall empfehlenswert, über Nacht dort zu bleiben, theoretisch auch länger, da es sicherlich wunderbare Möglichkeiten für Wanderungen und sonstige Erkundungen der Gegend gibt, für die wir dann nicht so viel Zeit hatten, außer eine Busfahrt hoch zum Chuzenji-ko und dem Nikko am nächsten gelegenen Wasserfall, den Kegon Falls. Es gibt noch weitere, die sicher ebenfalls sehenswert sind, einen Nationalpark (inklusive Warnung vor den Affen, was in Miyajima die Rehe sind, sind hier andere Gesellen), aber die Zeit reicht eben lange nicht für alles. Die Busfahrt bzw das Warten auf denselbigen, der fast eine Stunde zu spät kam (in ganz Nikko war permanent Stau, wie wir dann sehen konnten, wegen einer Baustelle), kostete uns in Richtung des Sees alles in allem knapp zwei Stunden, zurück nach Nikko auch wieder eine, das macht man mal nicht eben alles so schnell im Rahmen eines Tagesausflugs, einmal abgesehen von den Tempeln und Schreinen und Grabanlagen, die ja meist den Hauptgrund für einen Ausflug dorthin darstellen und wofür man auch geraume Zeit benötigt, denn die Anlagen sind nicht gerade klein und unglaublich prächtig dekoriert. Wahnsinn. Wir hatten ja schon in Kyoto permanent das Gefühl „oh, das hier ist der Höhepunkt“, „oh, nein, das hier ist noch toller“, „oh, das hier ist nochmal so ganz anders, als das vorangegangene, was ist denn nun beeindruckender“ und mal ehrlich, die Frage meiner Kollegen, was ich denn nun am beeindruckensten fand, konnte ich auch nicht wirklich zu meiner Zufriedenheit beantworten. Jedes Bauwerk hat seine speziellen Eigenheiten, wie will man denn da entscheiden, aber für Kyoto hatte ich dann als spontane Antwort tatsächlich den Sanjusangendo gewählt, wegen der besonderen Atmosphäre mit den 1000 Statuen. Aber ich komme vom Thema ab. Also Nikko


November 16, 2015

Futschikato

Der zugegebenermaßen etwas abgedroschen klingende Kalauer sei mir erlaubt in meinem Post über den Fuji, den wir in unseren zwei Tagen am Kawaguchi-ko leider kaum gesehen haben. Auch wenn die Wortbildung wohl eher aus dem italienischen kommt, glaubt man wiki und sonstigen Quellen, ist dieses Wortspiel doch irgendwie auch durchaus lustig passend. Ich kann kaum glauben, dass das tatsächlich nichts mit Japans höchstem Berg zu tun haben soll. Also eigentlich fast schon der erwartete Klassiker, nah dran, sozusagen mit der Nase darauf gestoßen, aber kaum zu sehen. Wahnsinn, man kann es sich kaum vorstellen. Wie ein Magnet schien er die Wolken anzuziehen, während direkt um uns herum die kleineren Berge alle zu sehen waren, war der Fuji bereits an seinem Fuß in den Wattebergen versunken. Auf der Hinfahrt, die uns dann doch etwas mehr Zeit kostete, als gedacht, weil wir aus Orientierungsschwierigkeiten in Mishima erst den Zug nach Gotemba nicht finden konnten und dann, schwups, den Express-Bus nach Kawaguchiko prompt verpasst hatten, konnten wir den Berg, zwar dunstig, aber doch noch erkennen, von der Südseite eben. Der nächste Bus wäre tatsächlich erst zwei Stunden später gefahren, also nahmen wir die langsamere Verbindung, um die lange Wartezeit zu vermeiden und waren dann nach knapp zwei Stunden Busfahrt auch am Ziel. Reise mit Weile. Und Aussicht auf den Berg. 
Aber was wäre gewesen wenn...


November 11, 2015

angewandtes Englisch

Ich hatte ja bereits in den letzten beiden Posts über Kyoto und Nara erwähnt, wie unglaublich viele Schulklassen in den Tagen während der Woche in beiden Städten unterwegs waren. Und sie waren scheinbar nicht nur unterwegs, um die Geschichte und Religion ihres Landes zu erkunden, sondern auch, um englisch zu praktizieren. Wir und natürlich auch andere Touristen, die eindeutig als Nichtjapaner identifizierbar waren, wurden unzählige Mal von Kindern angesprochen. "Hello" und "can we ask some questions?". 


November 10, 2015

Nara

Während der wenigen Tage in Kyoto machten wir auch noch einen Ausflug nach Nara, das ja ganz in der Nähe liegt. Was fanden wir dort vor? 


November 08, 2015

Kyoto

Der Urlaub ist vorbei, ab morgen beginnt wieder die Arbeit. Da wird es Zeit, hier auf dem blog zu beginnen, die unzähligen Eindrücke, die wir sammeln konnten, ein wenig in Form zu bringen. Nachdem wir wirklich viel unternommen haben und außerhalb Tokyos unterwegs waren, weiß ich garnicht, womit ich eigentlich anfangen soll. Aber ich habe mich für Kyoto entschieden. Auf die Tage dort habe ich mich ja schon gefreut, seit ich in Japan bin, das erste Mal im berühmten Kyoto. 



Oktober 23, 2015

Urlaub

Seit gestern bin ich für etwa zwei Wochen in Urlaub. Ich mache es nicht wie der Genosse hier auf dem Bild und lege mich nur zum Futtern auf die faule Haut, naja, zwischendurch vielleicht auch ein wenig, aber ich werde ohne meinen Rechner unterwegs sein und nicht zum Bloggen kommen. Aber nach den zwei Wochen werde ich um hunderte, ach was, wie ich mich kenne eher tausende Fotos reicher sein. Denn die kommenden beiden Wochen werden nicht gerade arm an Eindrücken sondern eher reich an weiteren Höhepunkten meines Aufenthalts hier in Japan sein. Es geht tatsächlich endlich nach Kyoto, näher zum Fuji und nach Nikko. Und wer weiß wohin noch. Ich freue mich schon. Denn mit das beste, diesmal bin ich nicht allein, sondern mit einer Freundin unterwegs, juchhe! Und dann sehen, hören bzw lesen wir uns wieder. Bis bald, habt eine gute Zeit!


Oktober 22, 2015

Himeji

Von Okayama bis Himeji benötigt der Nozomi eine knappe halbe Stunde und so kam ich um kurz vor 12 Uhr mittags dort an. Vom Shinkansen Gleis der Züge Richtung Tokyo hat man gleich einen Blick durch die Straßenschneise in Richtung der Burg. In der teilweise verglasten Bahnhofswand stand auch ein kleines Fenster offen, sicher nicht, um ein wenig Durchzug zu machen, sondern dass der geneigte Fotograph gleich den ersten Eindruck bei Ausstieg aus dem Zug ablichten kann. Zu Fuß ist man von Bahnhof in knapp 15 bis 20 Minuten zum Burggelände gelaufen.


Oktober 21, 2015

Okayama

Bevor ich mich montags auf den Rückweg nach Tokyo machte, stand noch ein kurzer Besuch im japanischen Garten von Okayama auf dem Programm. Der öffnet praktischerweise schon morgens um 8 Uhr sein Pforten. So früh war ich zwar noch nicht dort, aber um kurz nach 9 Uhr dann doch. Das war auch gut so, es war noch relativ leer, als ich die Anlage verließ, waren schon deutlich mehr Menschen (viele Chinesen übrigens) unterwegs. Ich wollte ja spätestens den Zug gegen halb zwölf erwischen, um rechtzeitig in Himeji zu sein, wo die Burg ab 16 Uhr keine Besucher mehr einlässt.



Oktober 19, 2015

Kurashiki

Sonntag ging es mit dem Nahverkehrszug auch wieder nach Westen, bis Kurashiki, das schon am Abend vorher auf der Strecke von Soja zurück nach Okayama gelegen hatte. Die Fahrt ist in einer knappen halben Stunde erledigt, an sich waren die Entfernungen dieses Mal also weitaus kürzer als die Wege zwischen Yamaguchi und Hagi bzw. Tsuwano.
In Kurashiki, dem Ort der Glyzinien (an den Bodenplatten soll man es erkennen) war schon bedeutend mehr los als in der Kibiji Ebene, ist der Ort doch für seinen hübschen, erhaltenen Kern mit den vielen weiß-schwarzen Häusern bekannt. Dann war auch noch Sonntag, ein langes Wochenende, wieder viele japanische Touristen unterwegs. Das war schon klar, als ich in Okayama auf dem Bahnsteig wartete, wo es immer voller wurde. Der Zug nach Kurashiko war dementsprechend auch gut gefüllt, nicht ganz wie zur Rush Hour in Tokyo, viel hätte allerdings nicht mehr gefehlt. Bis ich beim Ausstieg die Kamera griffbereit hatte, waren die meisten schon die Treppe hinauf verschwunden, aber einen kleinen Eindruck soll das Foto geben. Ein Ehepaar sprach mich im Laufe des Tages an, das ist wirklich nett, wie interessiert und freundlich die Menschen hier sind, ich freue mich jedes Mal, dass ich, immer allein unterwegs, ein paar Sätze wechseln kann, diese Erfahrung, die ich bereits in der vorangegangenen Woche Urlaub machen durfte, bestätigte sich wieder. Wobei ich natürlich nicht ausschließen kann, dass das etwas mit der Mentalität der Westjapaner zu tun hat, die ja laut Aussage meiner Kollegen, offener, redelustiger und zugänglicher sind, als die Tokyoter. Wie auch immer der Wahrheitsgehalt ist. Jedenfalls bin ich gespannt, ob wenn ich in Kürze mit einer Freundin unterwegs sein werde, wir auch noch angesprochen werden, oder ob sich das eher tatsächlich auf eine allein reisende Person beschränkt.



Oktober 18, 2015

Radeln in der Kibiji Ebene

Vergangenes Wochenende war hier in Japan wieder ein verlängertes mit einem Feiertag am Montag. Tag des Sports, an dem der Olypmischen Sommerspiele von 1964 gedacht wird. Schon komisch irgendwie, wenn man aus einem christlich geprägten Land kommt, in dem die meisten Feiertage ihren Ursprung in eben jenem Glauben haben, dann arbeitsfrei zu haben, weil vor 50 Jahren mal ein Sportereignis stattgefunden hat. Aber sei es drum. Ich hatte ja bereits davon berichtet, dass es mir nicht gelungen war, frühzeitig ein Zimmer in Osaka zu buchen und ich wollte dann auch nicht mehr kurzfristig den Plan ändern, hätte ich noch eine Alternative finden können und so fuhr ich vergangene Woche nach Okayama. Von dort wollte ich anderntags einen Ausflug nach Kurashiki unternehmen und auf dem Rückweg nach Tokyo am Montag in Himeji aussteigen. Im Prinzip hätten alle diese Orte ja bereits auf der Strecke Tokyo - Hiroshima - Yamaguchi gelegen, aber man kann ja nicht alles auf einmal machen bzw möchte ich nicht von Ort zu Ort hetzen. Lieber etwas weniger sehen, aber das, was ich sehe, dafür mit Weile. So stieg ich also wieder in den schon bekannten Nozomi, diesmal entspannter auch ohne Sitzplatzreservierung, denn nun wußte ich ja, wie es funktioniert. In Okayama angekommen, lieferte ich meine Habseligkeiten im Hotel ab, das auch wieder praktischerweise nah am Bahnhof lag, und ging sofort zurück, um mit einem Nahverkehrszug ein paar Haltestellen nach Westen zu fahren, bis Bisen-Ichinomiya. 


Oktober 14, 2015

Hiroshima - der zweite Tag

Bevor ich von meinem erneuten Ausflug am vergangenen Wochenende berichte, ist mir aufgefallen, dass bei meinem Beitrag über Hiroshima noch eine Kleinigkeit fehlt. Eigentlich hatte ich vor dem vergangenen Wochenende darüber schreiben wollen, aber an den Abenden war zuviel anderes zu tun, so daß ich nicht dazu gekommen bin. Aber hier nochmal kurz. Der zweite Tag direkt in Hiroshima nach den Ausflügen nach Miyajima und Onomichi war eigentlich nur noch ein halber. Aber vor der Rückfahrt wollte ich wenigstens noch ein, zwei weitere Sehenswürdigkeiten abklappern, um die Stadt nicht nur auf dem Memorialpark und das Friedensmuseum zu reduzieren. 
In Hiroshima gibt es daneben nämlich noch einer der Feudalburgen Japans und eine klassische japanische Gartenanlage zu besichtigen.


Oktober 03, 2015

Onomichi

Vergangene Woche Freitag bin ich dann von Hiroshima aus auf Empfehlung meines Kollegen nach Onomichi gefahren. Und ich habe es nicht bereut, auch wenn die Zuckelei mit dem Zug vorbei an den Reisfeldern erneut an die eineinhalb Stunden gedauert hat. Aber ich hatte ja Zeit. Das Wetter war immer noch nicht so prächtig, zwar ziemlich warm, dabei aber sehr feucht und drückend. Da merkte ich doch, dass ich weiter südlich von Tokyo war, die gesamten Tage war es deutlich wärmer als die vorangegangene Zeit in Tokyo, immer zwischen 25 und 30 Grad. Glücklicherweise hatte ich dieses Mal daran gedacht, mein Antimückenmittel mit zu nehmen und als die ersten um mich herumschwirrten, als ich vom vielen Treppauf und Treppab verschwitzt war, konnte ich mich gleich einschmieren. Nur das Gesicht hatte ich ausgelassen, und was glaubt Ihr, war das Resultat? Zwei Mückenstiche an der rechten Augenbraue, mein zugeschwollenes Äugelein hättet Ihr mal sehen sollen. Naja, ich hatte ja keine Begleitung, die ich mit meinem Quasimodoaussehen verschreckt hätte.
Also Onomichi



Oktober 02, 2015

Miyajima

Donnerstag ging es von Hiroshima aus nach Miyajima. Das klingt jetzt aufwendiger, als es tatsächlich ist, ich konnte gleich in die bereits erwähnte Strassenbahn einsteigen, bis zur Endhaltestelle fahren und von dort auf eine kleine Fähre umsteigen. An diesem Tag hatte ich auch Begleitung von einem Kollegen, der sich freundlicherweise angeboten hatte, diesen Ausflug mit mir zu unternehmen, weil er einen Teil der silbernen Woche mit seiner kleinen Tochter bei seinen Eltern in Hiroshima verbrachte, während seine Frau arbeiten mußte. So hatte ich zumindestens an diesem Tag ein wenig mehr Unterhaltung als an den vorangegangenen. Ich war ein bißchen enttäuscht, dass das Wetter sich tatsächlich als relativ schlecht bestätigt hatte, es regnete, die Wolken hingen tief, aber dabei war es wenigstens nicht kalt. Und im Endeffekt fand ich die Stimmung, um Fotos zu machen, fast interessanter, als einfach nur knallblauen Himmel zu haben.



Oktober 01, 2015

Hiroshima - der erste Tag

Mittwoch vormittag verlegte ich meinen Standort von Shin-Yamaguchi ein kleines Stück zurück nach Osten, nach Hiroshima. Das dauert mit dem flotten Nozomi eine knappe halbe Stunde für 130 km, also keine große Aktion. 



September 30, 2015

Tsuwano

Dienstag morgens ging es mit dem Zug nach Tsuwano. Hier hatte ich mich für die Hinfahrt für den „limited Express Super Oki“ der lokalen JR Line entschieden, vor allem, weil der zeitlich vernünftig erschien, mit einem langsameren Zug, der dann auch noch deutlich später los gefahren wäre, wäre ich erst gegen Mittag an meinem Ziel eingetroffen. Für diese beschleunigten Züge muss man, genauso wie für den Shinkansen auch, einen entsprechenden Zuschlag bezahlen, was den Preis der Fahrkarte gleich nahezu verdoppelte. Aber immerhin war ich so innerhalb von knapp sechzig Minuten statt zwei Stunden und bereits um 10 Uhr am Ziel. Die Strecke führte teilweise eingleisig bergauf, bis man schließlich in dem von Bergketten und Hügeln umgebenen Ort ankam.




September 29, 2015

Hagi

Montagmorgen um 8.30 Uhr bin ich dann gleich mit dem Bus nach Hagi aufgebrochen. Der benötigt von Shin-Yamaguchi ca eineinhalb Stunden für eine Strecke von knapp 50 km. Aber das ist ja egal, das Motto lautet relaxtes Reisen und man kann schön aus dem Fenster schauen und die Landschaft betrachten. 



September 28, 2015

Yamaguchi

Vergangene Woche war hier in Japan die sogenannte Silver Week mit drei aufeinander folgenden Feiertagen. Da hatte ich schon lange den Plan, die beiden weiteren Tage Urlaub zu nehmen und die Zeit zu nutzen, eine andere Gegend Japans zu bereisen. Allerdings muss ich sagen, dass ich unterschätzt hatte, dass scheinbar ebenfalls die gesamte japanische Bevölkerung unterwegs ist und zu lange herum getrödelt, mir Gedanken zu machen, wo ich denn eigentlich hin wollte. Eins war klar, ein wenig weiter weg von Tokyo sollte es schon sein, damit sich die Woche auch lohnen würde. Hokkaido? Oder Kyushu? Soviel Möglichkeiten. Nachdem ein Kollege angeboten hatte, mir während der Woche ein wenig seiner Heimatstadt Hiroshima zu zeigen, durchforstete ich die Reiseführer, welche Orte in der Nähe denn noch interessant für einen Besuch sein würden und nachdem ich mich endlich entschlossen hatte, dass vielleicht Yamaguchi für ein paar Tage nach dem Aufenthalt in Hiroshima mein weiterer Standort sein sollte, um umliegende Orte zu besuchen, machte ich mich auf die Suche nach Unterkünften. Das war irgendwann zwischen Mitte und Ende August. 


September 25, 2015

meine Bleibe

Meine derzeitige Bleibe wollte ich Euch hier doch auch einmal vorstellen. Wie bereits schön öfters erwähnt, wohne ich in einem Apartment in einem Hochhaus in Ikebukuro, gleich auf der Westseite des Bahnhofgeländes. Vom Gleis, um zur Arbeit zu kommen, trennen mich nur fünf Minuten Fußweg durch den Zugangsbereich mehrerer department stores. Ich kann alles, was notwendig ist, per pedes erreichen, nicht nur Geschäfte, eben auch den Zug und diverse U-Bahn Linien. Das ist natürlich ein echter Luxus für mich, den sich von den Kollegen auch lange nicht jeder leisten kann oder will. Manche wohnen weiter außerhalb, weil sie einen Garten haben möchten oder größere, bezahlbare Wohnungen, oder gleich in Fußweite von der Arbeit, weil sie sich weigern, täglich mit dem Zug fahren zu müssen, aber das ist für mich nicht wirklich kritisch, denn wie bereits erwähnt, bewege ich mich antizyklisch und benötige nur knapp fünfzehn Minuten Zugfahrt. Mein Apartment ist ein Raum, der ich sage mal, von der Ausstattung optimal genutzt ist, was verfügbare freie Fläche ein bißchen knapp macht. 


September 23, 2015

Naschkatzen

Die Japaner sind kleine Schleckermäuler. Wahrscheinlich kann man das nicht wirklich verallgemeinern, aber wenn man sich so umschaut, was es auch gerade in den Bahnhöfen, Flughäfen und Kaufhäusern für wahnsinnige Süßwarenabteilungen gibt, muss da etwas dran sein. Mir kommt das natürlich entgegen, hatte ich doch immer gerne alle möglichen Mochis (die werden wohl auch schon mal in Okonomiyaki, also salzig verarbeitet (nicht gefüllt), Daifukus, Yatsuhashis und andere Merkwürdigkeiten mit nach Hause gebracht, wenn ich einmal hier war. Und in der Arbeit ist es ein netter Brauch, dass jeder, der unterwegs war (beruflich irgendwo oder selbst nur am Wochenende eine kleine Reise unternommen hat), den Kollegen eine klitzekleine Kleinigkeit mitbringt. Sehr häufig liegt auf jedem Schreibtisch ein kleines Tütchen mit einem Keks, Schokolade oder hin und wieder auch einer salzigen Knabberei, die jemand mitgebracht hat. Das erklärt auch, warum es so viele Kleinigkeiten in größeren Tüten zu kaufen gibt und doch trotzdem jedes Teilchen einzeln verpackt ist. 


September 20, 2015

elektrische Errungenschaften und weitere Kakophonie

Ich wollte ja auch immer mal noch etwas neues geschrieben haben zum Thema „wer lesen kann, ist klar im Vorteil“, sozusagen als Fortsetzung für den Supermarktartikel. Das gilt natürlich nicht nur für Restaurant und Supermarkt, sondern auch für ein paar Haushaltsgerätschaften wie Wasser- und Reiskocher sowie die Waschmaschine und gibt jetzt zur Abwechslung mal einen längeren Text mit weniger Bildern. 


September 15, 2015

Gachapon - Kuriositäten II

Japan als Land der Extreme im Hinblick auf so vieles (so empfinde ich das jedenfalls), vor allem im Hinblick auf die überwältigende und sogar für mich ermüdende Masse des Angebots, ist ja nicht nur das Land von schönem Papier und Stoffen, Kimono, Yukata und Keramik, sondern auch von Manga, Anime, Pachinkohallen (ich habe mich immer noch nicht in eine hineingetraut, in dieses Gebimmel, Gelärme und farbenfrohe, epileptische Anfälle auslösende Geblinke), Cosplayern, Harajuku Fashion und auch der Spielzeuge in Kugeln, den capsule toys. 


September 12, 2015

Papierwarenliebesrausch

Nachdem es die ganze Woche hier auf dem Blog sehr still war, weil ich jeden Abend damit beschäftigt war, die anstehenden verlängerten Wochenenden und Urlaubswochen zu planen (und ich sage Euch, das hat mich wirklich ziemlich gestresst, aber dazu dann mehr, wenn es tatsächlich um meine Erkundungstouren außerhalb Tokyos gehen wird), nun also endlich mal zum schon so oft erwähnten Papierthema.


September 05, 2015

die Heimat der Maneki Neko

Heute führte mich mein Weg nach Gotoku-ji, nicht zu verwechseln mit Gokoku-ji. Der Tempel liegt ein bißchen außerhalb, im Bezirk Setagaya, aber ist auch ganz einfach zu erreichen, von Ikebukuro nach Shinjuku (wie ich abends auf dem Rückweg feststellen konnte, gibt es sogar in der U-Bahn Expresszüge, die nur an wenigen Haltestellen halten, wirklich praktisch), dort in die Odakyo Line um- und in Gotokuji ausgestiegen. 
Auch bei der Odakyo Line, die wohl einem der unzähligen privaten Bahnunternehmen gehört, die dann scheinbar auch noch gerne die zugehörigen bzw. gleichnamigen Kaufhäuser betreiben (bei Seibu und Tobu ist es auch so, es gibt ebenfalls Seibu- und Tobu-Line, muss ich mal herausfinden, was es damit auf sich hat), muss man ein bißchen aufpassen, in welchen Zug man einsteigt, denn die fahren zwar alle ab Shinjuku, teilen sich dann aber später in alle möglichen Himmelsrichtungen auf, wie mir schien und halten entsprechend ihrer Bezeichnung local, semi express, express und was es sonst noch so gibt, nicht überall, aber Gotokuji liegt nicht so weit draußen und scheinbar halten dort alle Züge. Kaum hinaus aus dem Bahnhof, wird einem schon auf den ersten Blick klar, dass einen hier die Maneki Neko erwarten, dort wird man nämlich am Ausgang schon von der ersten Winkekatze begrüßt. Ich war irgendwo im Internet über Bilder von unzähligen Keramikkatzen gestolpert und wollte mir doch mal selbst ein Bild machen. Dafür habe ich jetzt, nachdem in den letzten zwei Wochen das Wetter relativ regnerisch war und alle Mückenstiche schön abgeheilt, wieder unzählige neue Flatschen an Armen, Beinen und im Gesicht. Ich hatte einmal wieder nicht darüber nachgedacht, dass an einem Tempel eventuell auch ein Friedhof und Grünflächen sein könnten und war nicht entsprechend vorbereitet und gegen die Biester gewappnet. Abgesehen davon hatte ich überhaupt die Größe der Anlage unterschätzt. Auch hier gibt es eine mehrstöckige Pagode, eine Haupthalle und zahlreiche, kleinere Nebengebäude und den erwähnten Friedhof. Aber erst einmal der Reihe nach. 


September 02, 2015

von Harajuku nach Shibuya

Letzten Samstag bin ich bei Dauernieselregen los gezogen, um Harajuku zu erkunden und abends noch einen kurzen Abstecher nach Shibuya zu machen. Harajuku ist ja bekannt als Viertel für die etwas ausgeflippte und modeverrückte Jugend, aber ich muss sagen, so extrem ist mir das garnicht aufgefallen. Vielleicht lag es auch am Wetter, dass nicht so viele Leute in ihrer speziellen Aufmachung unterwegs waren oder stehend posierten (im Regen macht das einfach nicht so viel Spaß), ein paar kamen schon vorbei, aber im Regenschirmmeer waren sie schwer rechtzeitig auszumachen. Auch abends in Shibuya waren ein paar zu sehen, aber bei dem Wetter und nach einem langen Tag hatte ich nicht mehr den Blick, alles wahr zu nehmen. Aber ich bin zuversichtlich, dass mir in meiner Zeit hier noch ein paar Besonderheiten begegnen werden. 


August 31, 2015

Roppongi Hills

Am gestrigen Sonntag bin ich, entgegen meinen ursprünglichen Plänen, einen Ausflug nach Kawagoe zu unternehmen, doch „zuhause“ geblieben. Das Wetter war grau, regnerisch, nieselig wie schon die ganze vergangene Woche, allerdings sieht es auch nicht so aus, als würde es auf absehbare Zeit besser werden, also muss ich mich mit dem Gedanken anfreunden, nicht nur bei feuchter Hitze etwas zu unternehmen. Wenigstens ist es dabei aber nicht kalt, aber nachdem ich am Samstag schon die ganze Zeit im Regen in Harajuku und Shibuya herumgestiefelt war und die Beine schwer waren, war mir nach Pause und mal einem Tag daheim – das erste Mal, seit ich hier bin – und Pläneschmieden für die „silberne Woche“ Mitte, Ende September (damit bin ich allerdings ehrlich gesagt nicht wirklich viel weiter gekommen, keine Ahnung, wo da gestern die Zeit schon wieder geblieben ist). Eigentlich hatte ich auch noch den fehlenden Beitrag Teil III über den Tag in Roppongi schreiben wollen, der nach Midtown und dem NationalArt Center nach Roppongi Hills führte. Das mache ich nun also heute.


August 28, 2015

Tokyotrödel

Ich konnte mein Glück ja kaum fassen, als ich in zahlreichen Führern die Bestätigung fand, dass es auch in Japan und Tokyo so etwas wie Flohmärkte gibt. Juchhu, wie interessant, einmal schauen zu gehen, was in anderen Kulturbereichen so angeboten und weiter verkauft wird.
In Tokyo gibt es mehrere Antik- und Trödelmärkte, einer davon findet (fast) jeden ersten Sonntag im Monat beim Tokyo International Forum, also „mitten“ in der Stadt,  in der Nähe der Tokyo Station statt. Und so machte ich mich gleich am ersten Augustsonntag dorthin auf den Weg. Die Verkaufsstände sind draußen zwischen den Gebäuden des Komplexes zu finden und wie ich feststellen mußte, wäre es schon allein aus klimatischer Sicht angenehmer gewesen, dort erst gegen Nachmittag, anstatt vormittags vorbei zu schauen, denn die Sonne strahlte vormittags genau hinein in das Gelände, während es später bereits etwas schattiger war. Und es war so unglaublich heiß, dieses Gefühl, wenn einem das Wasser hinten am Rücken in Sturzbächen hinunter läuft, werde ich nie lieb gewinnen. Aber es geht wenigstens allen gleich, auch die Japaner sind dagegen nicht gefeit und haben immer Handtücher, Waschlappen oder ähnliches und Fächer dabei, mit denen sie sich den Schweiß von der Stirn und sonstwo weg wischen oder Luft zu fächeln. Das finde ich ja schon mal beruhigend, irgendwie hatte ich vorher gedacht, sie müßten so an das gewohnte Klima angepasst sein, dass ihnen die feuchte Hitze garnichts ausmachen würde, aber alle beteuern immer, wie furchtbar sie den Sommer in Tokyo finden und wie sehr sie sich auf den Herbst freuen. Na dann!


August 23, 2015

Kunsttempel

Von Tokyo Midtown, das ja ebenfalls ein Museum beheimatet (Suntory Museum of Art) ging es am Samstag ein paar Meter weiter (die Sicht zu dem Hochhaus mit dem Arbeiter im Vordergrund auf dem Foto weiter unten lag einfach auf dem Weg und den Tokyo Tower sieht man auch), zum National Art Center. Ich wollte nur das Gebäude begutachten, von dem ich ein paar Bilder bei Instagram gesehen hatte. Ein weiterer Tempel aus Stahl und Glas, der auf den meisten Fotographien, wie das Tokyo International Forum auch, einen ziemlichen Eindruck hinterlässt. Das tat es auch bei mir. Günstigerweise war ich dann auch doch erst am Nachmittag dort, gute Lichtverhältnisse also, sich einen Eindruck von außen und von innen zu verschaffen.


August 22, 2015

Tokyo Midtown

Heute habe ich mich einmal auf den Weg nach Roppongi gemacht und den größten Teil des Tages in Tokyo Midtown (das offiziell wohl eigentlich zu Akasaka zählt), dem National Art Center und Roppongi Hills verbracht. Da war doch - wie erwartet - einiges an oho dabei, entsprechend viele Fotos sind es mal wieder geworden. Ihr kennt mich ja. Also mache ich aus dem heutigen Tag auch auf jeden Fall drei getrennte Beiträge, sonst sprenge ich den Rahmen. So beginne ich chronologisch mit Midtown.


August 19, 2015

Ikebana

Vor ein paar Wochen war ich bei einer Ikebana Ausstellung. Die fand in einem der großen Kaufhäuser (das bereits erwähnte und berühmte Takashimaya, das mit den passenderweise rosenbedruckten Tüten) für mehrere Tage statt und wurde von einer wohl recht bekannten Ikebana Schule (Ohara) veranstaltet. Darauf gekommen bin ich über einen Kollegen (!, ja, es gibt scheinbar auch recht viele Männer, die sich mit dieser Kunst beschäftigen) hier von der Arbeit, der schon seit Jahren Ikebana mit einer Kollegengruppe (Betriebssport sozusagen) betreibt. 


August 16, 2015

Grün grün grün - Kyu-Furukawa und Rikugien

Nach dem gestrigen Trubel in Asakusa wollte ich es heute ruhiger angehen lassen und hatte mich entschieden, für mich neue Gärten in Tokyo zu erkunden. Auch wenn im Moment nicht sehr viel blüht außer Hibiskus, Kräuselmyrthe (dank dem Faltblatt beim Rikugien weiß ich jetzt, um welchen Baum es sich da handelt, der hier sehr viel auch auf den Straßen steht - Lagerströmie, was für ein Name) und ein paar Winden, sondern eigentlich größtenteils alles nur im Grün steht, dachte ich es sei ganz interessant, schauen zu gehen und im Hinblick auf den dann irgendwann kommenden Herbst einzuschränken, welche Parks und Gärten dann denn wohl besonders einen Besuch wert sein könnten. Wobei das schwer einzuschätzen ist. Garnicht weit weg von Ikebukuro, nur drei Haltestellen weiter in Kamagome gibt es neben dem Koishikawa Botanischen Garten (dort war ich heute nicht), noch zwei weitere Anlagen.
Zuerst lief ich zum Kyu-Furukawa-Garten. Das ist der Garten einer Industriellenfamilie, die eine Villa im englischen Stil bauen ließ, was schon ein wenig seltsam erscheint, wenn man davor steht und weiß, dass man sich eigentlich gerade in Tokyo befindet. 


August 15, 2015

Asakusa

Heute habe ich es tatsächlich zum Senso-ji Tempel, der ältesten Tempelanlage Tokios (auch wenn es nicht mehr der originale Tempel ist) und zur Nakamise-dori nach Asakusa geschafft, was ich doch schon lange vorhatte. Und zwar während der Öffnungszeiten von Tempelanlage und Verkaufsstrassen. Kürzlich, als ich einmal in der Kappabashi-dori in der Nähe unterwegs war, war es ja doch bereits wieder zu spät geworden. Da heute Samstag war, war es voll wie befürchtet, Menschenmassen und Rikschafahrer unterwegs, aber eigentlich auch nicht weiter tragisch. Voll ist es dort wahrscheinlich ohnehin immer mehr oder weniger. Auch heute wollte ich eigentlich danach noch weiter und woanders hin, bin dann aber bis zum Einbruch der Dunkelheit in der Gegend geblieben, zum Grund später mehr. 


August 14, 2015

Skytree im Blick

Nachdem ich vergangenen Sonntag die Kirche und den Tempel besucht hatte und ohnehin in Bunkyo unterwegs war, fuhr ich noch direkt ins "Zentrum" des Bezirks, in die Gegend beim Tokyo Dome. Weiß übrigens irgendjemand dort draußen, wie es kommt, dass die Japaner so baseballbegeistert sind? Um die Ecke befindet sich der bereits früher erwähnte Koishikawa Korakuen, der erste echte japanische Garten, den ich vor ein paar Jahren hier besucht habe. Aber ich wollte ins Bunkyo Ward Office, das Gebäude der Stadtverwaltung des Bezirks von Bunkyo-ku, denn dort kann man, wie auch im Tokyo Metropolitan Building (aber mit weniger Schaulustigen), ohne Eintrittsgeld mit einem flotten Fahrstuhl zu einer Aussichtsetage fahren. 


August 13, 2015

Pünktchentraumland

Dass ich hier in Japan im Land der tollen Muster, der wunderbaren Papiere, schönen Verpackungen und hübschen Stoffe sein werde, war mir ja auch schon vor meiner Ankunft hier klar. Wer sich dafür nicht begeistern kann oder interessiert, dem entgeht hier wirklich etwas (finde ich). 


August 09, 2015

Tokyos Tempel - Gokokuji

Ganz in der Nähe von St. Mary's Cathedral befinden sich natürlich auch einige Tempel und Schreine, wie in jedem Viertel. Schon einmal in der Gegend, bin ich noch zum Gokokuji Tempel weiter gelaufen (nicht zu verwechseln mit Gotokuji, der für seine zahlreichen Katzenfiguren bekannt ist). 


August 08, 2015

Kirchenzelt

Vergangenes Wochenende wollte ich bereits Sankt Marien hier in Tokyo besuchen, war aber an meinem Orientierungssinn gescheitert und im Endeffekt letztendlich auch zu spät dran, so dass ich, ohne die Kirche gefunden zu haben, aufgab und mich zurück nach Hause auf den Weg machte, mit dem einzig sehnsuchtsvollen Gedanken an eine kühlende Dusche. War das heiß am vergangenen Sonntag. So hatte ich mir fest für diesen Samstag einen zweiten Versuch vorgenommen. Heute war auch aus einem anderen Grund ein passender Tag für einen Kirchenbesuch und so machte ich mich mit der Erfahrung des letzten Sonntags erneut auf die Suche und so schwierig war es natürlich nicht, St. Mary's Cathedral zu finden.


August 02, 2015

große Tenuguiliebe

Heute ist es soweit und ich muss über die Tenugui Besessenheit schreiben, die mich seit ich hier bin, noch mehr ergriffen hat, als ohnehin schon. Fast jedes Mal, wenn ich hier in Japan war, mußte mindestens eines mit zurück nach Deutschland, wenn ich auch mit der Auswahl am Flughafen als einzig bewusster Einkaufsmöglichkeit nicht immer so ganz glücklich war. Und jetzt? Ich bin der Verzweiflung nah, weil ich ob der Riesenauswahl garnicht mehr weiß, welche ich denn nehmen soll bzw was ich überhaupt mit diesen ganzen Tüchern anfangen soll. Es begann an meinem ersten Wochenende hier, als ich im Kaufhaus schräg gegenüber schon die ersten mitnahm, um es mir in meinem Apartment etwas wohnlicher zu machen. Als Miniläufer über den Tisch, als Kissenhüllenersatz um die Kissen hier gewickelt, die mir so garnicht gefallen. Als ich dann in an meinem zweiten Wochenende in Ginza unterwegs war, gab es gleich den ersten Laden mit einer (wie ich damals dachte) riesigen Auswahl. Inzwischen wurde ich eines besseren belehrt. Es geht noch mehr. 
Nach den wie ich fand, besonders hübschen Tüchern, die mich teilweise auch ein wenig an die Bilder von Chagall erinnerten, gestern in Oka-Aki Artisan, die wie ich inzwischen nachgesehen habe, von Nijiyura stammen, hielt mich heute trotzdem nichts davon ab, ein weiteres Mal bei Itoya vorbei zu schauen (jajaja, ich weiß, über den Laden will ich auch schon lange schreiben), weil ich bei Facebook gesehen hatte, dass im Untergeschoss, welches Itoya als "Inspiration Hall" bezeichnet und das anscheinend von wechselnden Ausstellern genutzt wird, Kamawanu eine Präsentation hat.
Grandios. Einfach grandios.


August 01, 2015

Aki-Oka Artisan in Okachimachi

Heute hatte ich mir auch mal wieder zuviel vorgenommen. Ich wollte im Uenopark am Lotusweiher vorbeischauen und sehen, wie weit die Blüte fortgeschritten ist. Vereinzelt blühten schon Pflanzen in diesem Blättermeer, aber ich muss noch einmal wieder kommen, es war noch nicht weit genug. Von Ueno wollte ich weiter nach Okachimachi, dann wieder zurück Richtung Asakusa, durch die Kappabashi Dori und zum Senso-ji Tempel samt Nakamise-dori, weil ich beides noch nie in geöffnetem Zustand erlebt habe. Sollte ja alles machbar sein, wenn man sich den Stadtplan ansieht, wirkt es garnicht, als seien es weite Wege, aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich mich so lange in Okachimachi aufhalten würde. 


Juli 26, 2015

Sumida in Flammen - hanabi

Feuerblume war eines der ersten japanischen Worte, an die ich mich erinnern kann - nicht zu verwechseln mit hanami - weil so einer der ersten Filme von Takeshi Kitano hieß, den ich irgendwann einmal gesehen habe. Umso größer war meine Begeisterung, als ich bei meinen Recherchen, was denn so zu tun oder los ist in Tokyo im Sommer, las, dass am letzten Samstag im Juli das größte Feuerwerk der Stadt abgebrannt wird. Und zwar an zwei Brücken des Sumida, einem der Flüsse, die die Stadt durchziehen. Da war der Plan schnell gemacht, die Gelegenheit zu nutzen. Das Spektakel wollte ich mir auf jeden Fall ansehen, wenn ich schon gerade hier bin und die Gelegenheit dazu habe. Sozusagen Rhein in Flammen auf japanisch.


Juli 22, 2015

Kamakura

Jaja, der Bahnsteig war ganz schön voll. Dementsprechend gelang es mir auch nicht, in den einfahrenden Zug der Enoshima Line zu steigen, ich mußte auf den nächsten warten. Das kostete mich natürlich auch wiederum Zeit, so dass ich erst gegen halb fünf in Hase ankam und mich trotz der fortgeschrittenen Zeit mit vielen Japanern, teilweise scheinbar auch Touristen, Chinesen und ein paar europäischen Gesichtern Richtung Hase-dera-Tempel aufmachte.