Juli 22, 2015

Kamakura

Jaja, der Bahnsteig war ganz schön voll. Dementsprechend gelang es mir auch nicht, in den einfahrenden Zug der Enoshima Line zu steigen, ich mußte auf den nächsten warten. Das kostete mich natürlich auch wiederum Zeit, so dass ich erst gegen halb fünf in Hase ankam und mich trotz der fortgeschrittenen Zeit mit vielen Japanern, teilweise scheinbar auch Touristen, Chinesen und ein paar europäischen Gesichtern Richtung Hase-dera-Tempel aufmachte. 


Der hatte glücklicherweise offiziell bis 17 Uhr geöffnet und gegen halb sechs wurde man dann langsam aber sicher vom Gelände geleitet, so dass noch Zeit genug war, sich einen Eindruck zu verschaffen. Im Vorfeld hatte ich glücklicherweise noch einmal kurz meinen Führer konsultiert, in dem gestanden hatte, das der Hauptschrein in Kamakura selbst sogar täglich bis 20.30 Uhr geöffnet sei, was nach meinem Eindruck eher eine Ausnahme darstellt, aber so hatte ich diese Anlage ohnehin ans Ende meines Ausflugs gestellt.



Der Hase-dera-Tempel ist vom Ausmaß der Anlage nicht lange nicht so groß wie die vorher besuchten, allerdings wunderschön angelegt. In der Haupthalle eine tolle, hohe, vergoldete und mehrköpfige Statue. Viele kleine Pagoden mit unzähligen Jizo Figürchen, sogar einem Shinto Schrein, einer Aussichtsplattform, von der man einen schönen Blick über Kamakura auf das Meer und den dortigen, angeblich erstaunlicherweise für dieses so sauber wirkende Land, ziemlich verschmutzten Strand hat (da war es aber auch voll), einem Hortensienweg (mal wieder), der einen noch höher hinaus führte und auch einem verzweigten Höhlensystem, in dem ebenfalls unzählige Figuren und Figürchen in die Wände gemeisselt bzw aufgebaut waren. Es gab auch, sehr angenehm im feucht schwülen Klima, das einem die Kleidung am Leibe kleben ließ, eine Wasservernebelungsstation, wo man sich zur Abkühlung eindampfen lassen konnte.







Danach noch schnell ein paar hundert Meter weiter die Strasse hinunter, um einen Blick auf die Statue des großen Buddhas zu erhaschen. Das gelang mir, wie vielen anderen ebenfalls, allerdings nur noch durch das geschlossene Tor.



Wieder zurück zum Bahnhof, vorbei an unzähligen kleinen Läden und Verkaufsbuden (beim crispy Tintenfisch war es besonders voll), Eisbuden, Schildern, die anzeigten, dass man sich gerade nur sechs Meter über dem Meeresspiegel befindet und in welche Richtung und wie weit man im Falle einer Tsunami Warnung zu laufen hat. Ob die schon immer dort waren oder erst installiert worden sind?



Die Bimmelbahn auf der eingleisigen Strecke zurück nach Kamakura war dann auch wieder knallvoll, aber ein paar Minuten kann man das ertragen. Allerdings habe ich in dem Zusammenhang feststellen können, dass hier in den Zügen auch nicht durchgegangen wird. Hinter mir standen ein paar Mädchen, die sich ziemlich eindeutig darüber aufregten, weil wir dadurch einfach nicht mehr in den Zug kamen, obwohl weiter drinnen durchaus noch ausreichend Platz gewesen wäre. Aber sei es drum.


In Kamakura noch ein kurzer Abstecher zum Hachiman-gu-Schrein, der mir mein erstes größeres, rot lackiertes Torii bescherte und die Aussicht auf eine shintoistische Hochzeitszeremonie in der Dämmerung. 
Auf dem Rückweg zum Bahnhof in der kleinen Einkaufstrasse war schon alles geschlossen, aber ich werde ohnehin mein Augenmerk hier in Tokio auf die Nakamise-dori beim Senso-ji-Tempel richten, den ich auch noch besuchen werde - natürlich.
Und wer jetzt bei dem Programm denkt "puh, war vielleicht doch ein bißchen viel", hier noch zur Illustration die Liste der Anlagen, Tempel und Schreine, die mir "entgangen" sind:
Enno-ji, Jomyo-ji, Tokej-ji, Sugimoto-dera, Jochi-ji, Zeni-Arai-Benten, Sasuke-inari-jinja, Sugimoto-dera, Hokoku-ji, Zuisen-ji und wer weiß, was sonst noch.
Aber vielleicht ganz gut so, denn die Fotozahl würde ins Unermessliche wachsen. Und weil es viel mehr Bilder sind und werden, als ich hier in den blog einbauen kann, werde ich hier eine Sammlung meiner Bilder ablegen (zunächst noch unbeschriftet, denn das würde mich im Moment zuviel Zeit kosten, aber vielleicht ändere ich das zwischenzeitlich mal), und los geht es mit einem Album über den Tag in Kamakura.


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