September 30, 2015

Tsuwano

Dienstag morgens ging es mit dem Zug nach Tsuwano. Hier hatte ich mich für die Hinfahrt für den „limited Express Super Oki“ der lokalen JR Line entschieden, vor allem, weil der zeitlich vernünftig erschien, mit einem langsameren Zug, der dann auch noch deutlich später los gefahren wäre, wäre ich erst gegen Mittag an meinem Ziel eingetroffen. Für diese beschleunigten Züge muss man, genauso wie für den Shinkansen auch, einen entsprechenden Zuschlag bezahlen, was den Preis der Fahrkarte gleich nahezu verdoppelte. Aber immerhin war ich so innerhalb von knapp sechzig Minuten statt zwei Stunden und bereits um 10 Uhr am Ziel. Die Strecke führte teilweise eingleisig bergauf, bis man schließlich in dem von Bergketten und Hügeln umgebenen Ort ankam.




September 29, 2015

Hagi

Montagmorgen um 8.30 Uhr bin ich dann gleich mit dem Bus nach Hagi aufgebrochen. Der benötigt von Shin-Yamaguchi ca eineinhalb Stunden für eine Strecke von knapp 50 km. Aber das ist ja egal, das Motto lautet relaxtes Reisen und man kann schön aus dem Fenster schauen und die Landschaft betrachten. 



September 28, 2015

Yamaguchi

Vergangene Woche war hier in Japan die sogenannte Silver Week mit drei aufeinander folgenden Feiertagen. Da hatte ich schon lange den Plan, die beiden weiteren Tage Urlaub zu nehmen und die Zeit zu nutzen, eine andere Gegend Japans zu bereisen. Allerdings muss ich sagen, dass ich unterschätzt hatte, dass scheinbar ebenfalls die gesamte japanische Bevölkerung unterwegs ist und zu lange herum getrödelt, mir Gedanken zu machen, wo ich denn eigentlich hin wollte. Eins war klar, ein wenig weiter weg von Tokyo sollte es schon sein, damit sich die Woche auch lohnen würde. Hokkaido? Oder Kyushu? Soviel Möglichkeiten. Nachdem ein Kollege angeboten hatte, mir während der Woche ein wenig seiner Heimatstadt Hiroshima zu zeigen, durchforstete ich die Reiseführer, welche Orte in der Nähe denn noch interessant für einen Besuch sein würden und nachdem ich mich endlich entschlossen hatte, dass vielleicht Yamaguchi für ein paar Tage nach dem Aufenthalt in Hiroshima mein weiterer Standort sein sollte, um umliegende Orte zu besuchen, machte ich mich auf die Suche nach Unterkünften. Das war irgendwann zwischen Mitte und Ende August. 


September 25, 2015

meine Bleibe

Meine derzeitige Bleibe wollte ich Euch hier doch auch einmal vorstellen. Wie bereits schön öfters erwähnt, wohne ich in einem Apartment in einem Hochhaus in Ikebukuro, gleich auf der Westseite des Bahnhofgeländes. Vom Gleis, um zur Arbeit zu kommen, trennen mich nur fünf Minuten Fußweg durch den Zugangsbereich mehrerer department stores. Ich kann alles, was notwendig ist, per pedes erreichen, nicht nur Geschäfte, eben auch den Zug und diverse U-Bahn Linien. Das ist natürlich ein echter Luxus für mich, den sich von den Kollegen auch lange nicht jeder leisten kann oder will. Manche wohnen weiter außerhalb, weil sie einen Garten haben möchten oder größere, bezahlbare Wohnungen, oder gleich in Fußweite von der Arbeit, weil sie sich weigern, täglich mit dem Zug fahren zu müssen, aber das ist für mich nicht wirklich kritisch, denn wie bereits erwähnt, bewege ich mich antizyklisch und benötige nur knapp fünfzehn Minuten Zugfahrt. Mein Apartment ist ein Raum, der ich sage mal, von der Ausstattung optimal genutzt ist, was verfügbare freie Fläche ein bißchen knapp macht. 


September 23, 2015

Naschkatzen

Die Japaner sind kleine Schleckermäuler. Wahrscheinlich kann man das nicht wirklich verallgemeinern, aber wenn man sich so umschaut, was es auch gerade in den Bahnhöfen, Flughäfen und Kaufhäusern für wahnsinnige Süßwarenabteilungen gibt, muss da etwas dran sein. Mir kommt das natürlich entgegen, hatte ich doch immer gerne alle möglichen Mochis (die werden wohl auch schon mal in Okonomiyaki, also salzig verarbeitet (nicht gefüllt), Daifukus, Yatsuhashis und andere Merkwürdigkeiten mit nach Hause gebracht, wenn ich einmal hier war. Und in der Arbeit ist es ein netter Brauch, dass jeder, der unterwegs war (beruflich irgendwo oder selbst nur am Wochenende eine kleine Reise unternommen hat), den Kollegen eine klitzekleine Kleinigkeit mitbringt. Sehr häufig liegt auf jedem Schreibtisch ein kleines Tütchen mit einem Keks, Schokolade oder hin und wieder auch einer salzigen Knabberei, die jemand mitgebracht hat. Das erklärt auch, warum es so viele Kleinigkeiten in größeren Tüten zu kaufen gibt und doch trotzdem jedes Teilchen einzeln verpackt ist. 


September 20, 2015

elektrische Errungenschaften und weitere Kakophonie

Ich wollte ja auch immer mal noch etwas neues geschrieben haben zum Thema „wer lesen kann, ist klar im Vorteil“, sozusagen als Fortsetzung für den Supermarktartikel. Das gilt natürlich nicht nur für Restaurant und Supermarkt, sondern auch für ein paar Haushaltsgerätschaften wie Wasser- und Reiskocher sowie die Waschmaschine und gibt jetzt zur Abwechslung mal einen längeren Text mit weniger Bildern. 


September 15, 2015

Gachapon - Kuriositäten II

Japan als Land der Extreme im Hinblick auf so vieles (so empfinde ich das jedenfalls), vor allem im Hinblick auf die überwältigende und sogar für mich ermüdende Masse des Angebots, ist ja nicht nur das Land von schönem Papier und Stoffen, Kimono, Yukata und Keramik, sondern auch von Manga, Anime, Pachinkohallen (ich habe mich immer noch nicht in eine hineingetraut, in dieses Gebimmel, Gelärme und farbenfrohe, epileptische Anfälle auslösende Geblinke), Cosplayern, Harajuku Fashion und auch der Spielzeuge in Kugeln, den capsule toys. 


September 12, 2015

Papierwarenliebesrausch

Nachdem es die ganze Woche hier auf dem Blog sehr still war, weil ich jeden Abend damit beschäftigt war, die anstehenden verlängerten Wochenenden und Urlaubswochen zu planen (und ich sage Euch, das hat mich wirklich ziemlich gestresst, aber dazu dann mehr, wenn es tatsächlich um meine Erkundungstouren außerhalb Tokyos gehen wird), nun also endlich mal zum schon so oft erwähnten Papierthema.


September 05, 2015

die Heimat der Maneki Neko

Heute führte mich mein Weg nach Gotoku-ji, nicht zu verwechseln mit Gokoku-ji. Der Tempel liegt ein bißchen außerhalb, im Bezirk Setagaya, aber ist auch ganz einfach zu erreichen, von Ikebukuro nach Shinjuku (wie ich abends auf dem Rückweg feststellen konnte, gibt es sogar in der U-Bahn Expresszüge, die nur an wenigen Haltestellen halten, wirklich praktisch), dort in die Odakyo Line um- und in Gotokuji ausgestiegen. 
Auch bei der Odakyo Line, die wohl einem der unzähligen privaten Bahnunternehmen gehört, die dann scheinbar auch noch gerne die zugehörigen bzw. gleichnamigen Kaufhäuser betreiben (bei Seibu und Tobu ist es auch so, es gibt ebenfalls Seibu- und Tobu-Line, muss ich mal herausfinden, was es damit auf sich hat), muss man ein bißchen aufpassen, in welchen Zug man einsteigt, denn die fahren zwar alle ab Shinjuku, teilen sich dann aber später in alle möglichen Himmelsrichtungen auf, wie mir schien und halten entsprechend ihrer Bezeichnung local, semi express, express und was es sonst noch so gibt, nicht überall, aber Gotokuji liegt nicht so weit draußen und scheinbar halten dort alle Züge. Kaum hinaus aus dem Bahnhof, wird einem schon auf den ersten Blick klar, dass einen hier die Maneki Neko erwarten, dort wird man nämlich am Ausgang schon von der ersten Winkekatze begrüßt. Ich war irgendwo im Internet über Bilder von unzähligen Keramikkatzen gestolpert und wollte mir doch mal selbst ein Bild machen. Dafür habe ich jetzt, nachdem in den letzten zwei Wochen das Wetter relativ regnerisch war und alle Mückenstiche schön abgeheilt, wieder unzählige neue Flatschen an Armen, Beinen und im Gesicht. Ich hatte einmal wieder nicht darüber nachgedacht, dass an einem Tempel eventuell auch ein Friedhof und Grünflächen sein könnten und war nicht entsprechend vorbereitet und gegen die Biester gewappnet. Abgesehen davon hatte ich überhaupt die Größe der Anlage unterschätzt. Auch hier gibt es eine mehrstöckige Pagode, eine Haupthalle und zahlreiche, kleinere Nebengebäude und den erwähnten Friedhof. Aber erst einmal der Reihe nach. 


September 02, 2015

von Harajuku nach Shibuya

Letzten Samstag bin ich bei Dauernieselregen los gezogen, um Harajuku zu erkunden und abends noch einen kurzen Abstecher nach Shibuya zu machen. Harajuku ist ja bekannt als Viertel für die etwas ausgeflippte und modeverrückte Jugend, aber ich muss sagen, so extrem ist mir das garnicht aufgefallen. Vielleicht lag es auch am Wetter, dass nicht so viele Leute in ihrer speziellen Aufmachung unterwegs waren oder stehend posierten (im Regen macht das einfach nicht so viel Spaß), ein paar kamen schon vorbei, aber im Regenschirmmeer waren sie schwer rechtzeitig auszumachen. Auch abends in Shibuya waren ein paar zu sehen, aber bei dem Wetter und nach einem langen Tag hatte ich nicht mehr den Blick, alles wahr zu nehmen. Aber ich bin zuversichtlich, dass mir in meiner Zeit hier noch ein paar Besonderheiten begegnen werden.