Juni 21, 2015

Kirschenrückblick

Nachdem ich nun meinen Rechner wieder in vernünftiger Form benutzen kann (die neue Festplatte macht es möglich, wäre ich mal früher auf die Idee gekommen, statt mich monatelang mit Langsamkeit und Abstürzen herum zu ärgern) und bevor sich die Einträge hier bald einem ziemlich anderen Thema widmen werden, muss ich unbedingt noch ein paar Altlasten abarbeiten. Auch wenn der Frühling inzwischen vorüber und wir tatsächlich schon Sommer haben, möchte ich trotzdem noch ein paar Posts über meine alleeallerliebste Jahreszeit los werden. Und beginnen möchte ich mit dem, was für mich den Höhepunkt des Frühjahrs darstellt, der Kirschblüte. Und zwar, nach zwei Jahren Pause, wieder derjenigen in Bonn. Gerade in diesen Tagen mit dem ganzen Wetterhinundher. Nun ist die ganze Pracht ja leider schon lange wieder vorüber, hier fallen gerade die letzten Rosenblätter der ersten Blütenrunde von den Sträuchern und der zeitweilige Dauerregen tut sein übriges.


Der Lauf der Zeit also, aber doch wieder etwas, über das man sich freuen kann. Wie schön, stellt Euch vor, die Natur wäre ständig so, dann würde es niemand mehr würdigen. Nicht so wie in Bonn, wo (auch) dieses Jahr (mal wieder) die Hölle los war. Und ich war auch mit daran beteiligt, wenn man es mal genau nimmt. Auch nicht besser als die Hundertschaften an Leuten, die extra nach Bonn gereist waren, um die Bäume in der Altstadt zu bewundern. Wobei ich sagen muss, dass ich ohnehin aus anderen Gründen in Köln war und nur die Gelegenheit genutzt habe, einen Abstecher zu machen, nachdem im vergangenen Jahr keine Zeit und ich 2013 etwas zu früh dran war, damals die volle Blüte nicht gesehen hatte. Meine Eltern übrigens auch noch nie, die ich dann auch noch gleich mit ins Getümmel geschleppt habe. Ich kann davon aber auch einfach nicht genug bekommen. Es ist aber auch einfach schön mit der Kulisse der Gründerzeithäuser. Passend farblich gestrickte Baumschals und Kirschblütenbommel an einem leider toten Baum kann man auch finden und selbst von pinkfarbenen Eisbechern in Mülleimern mache ich in meinem Kirschblütenrausch Fotos. Und wenn gegen Abend die blaue Stunde kommt, zauberhaft.










 

 
 
 
 
In den Wochen vorher nervte ich schon Freunde in Bonn, mich mit updates zu versorgen, wie denn so der Status sei und war ganz aufgeregt, als es schien, ich könne diesmal Glück haben. Kurzzeitig habe ich mir etwas Sorgen gemacht, weil doch auch in Bonn Anfang April schon einiges in voller Blüte stand, aber die Straßen in der Altstadt sind recht schattig und dort ist die Blüte in der Regel etwas später dran. Vollends begeistert war ich, als ich im Internet über „Bonn entdecken“ von Michèle Lichte stolperte (ein wirklich schöner Blog über Bonn und seine Umgebung), die den hashtag #kibo15 ins Leben gerufen hat und wiederum auf den Kirschblütenfotowettbewerb und die Seite von print and paint verwies. Letztere hatten einen Kirschblütenliveticker bei fb installiert, mit täglichen updates, um den Internet-, fb-, instagram- und sonstigen schon fast weltweiten (u.a. hier ist die Heerstrasse als eine der schönsten Strassen weltweit genannt!) Hype weiter zu schüren. Für mich war es natürlich auch super, wußte ich dann doch Bescheid und gleich an meinem ersten Tag in Köln machte ich mich auf den Weg. 
 
 
Das war dann natürlich leider ein Samstag und es war entsprechend voll, Massen an Menschen. Wahnsinn, vor 15 Jahren hat das alles noch niemanden interessiert, außer die Anwohner und diejenigen Bonner, die davon wußten. Vor allem irritierten mich die vielen Asiaten, die nach eigener Aussage extra und eigens angereist waren. Die haben es zuhause doch noch viel beeindruckender. Naja, nicht, dass ich etwas dagegen hätte… Es war jedenfalls abenteuerlich zu beobachten, was die Leute alles so anstellten, um Kirschen, Freunde, Partner, Models und solche, die es werden wollen oder sich selbst mit aufs Foto zu bringen. Man kletterte auf Autodächer, legte sich auf die Strasse, mitten hinein in die durchfahrenden Autos (dass die Stadt Bonn auch nicht wenigstens an dem entsprechenden Wochenenden die Durchfahrt sperrt (für Nichtanwohner)), posierte in allen möglichen Stellungen, auf und an den Steinsäulen, ließ sich beleuchten mit Reflektorschirmen, war in Gruppen verkleidet unterwegs – fast nichts, was es nicht gab. Und ich habe mich mal wieder nicht getraut, die Leute zu fotographieren (im Gegenteil, immer eher versucht, die Straßen leer aussehen zu lassen), dabei wäre das auch noch mit am interessantesten gewesen. Aber das ist einfach meine übliche Hemmung und so habe ich mich eben wieder beschränkt auf das Zielobjekt meiner Begierde und eine Katze. Die beobachtete das Treiben durchs Fenster und wurde nur ganz aufgeregt, als ihr ein Hund vor die Nase gehalten wurde.
 
 
 
 
 

Im ganzen Eifer habe ich dann doch vergessen, beim genannten Fotowettbewerb Bilder einzureichen, aber dafür wurde eines eben von Michèle Lichte auserkoren und so ist jetzt ein Link zu meinem Blog auch bei Bonn entdecken zu finden. Schön ist das! Es hat mich wirklich gefreut, als von ihr auf einmal eine Nachricht mit der Frage kam, ob sie mein Foto für ihren Abschlussbericht verwenden dürfe. Da habe ich natürlich nicht nein gesagt.
Jetzt fehlt mir nur noch neben beginnender und voller Blüte der Kirschblütenblätterkonfettiregen,  wenn ich den allerdings auch schon mal hier in München (etwas beschränkt) hatte - hach. Die beiden folgenden Bilder sind daher nicht von mir, die mußte ich einfach klauen, von der fb Seite von print und paint.

 
Und so freue mich auf's nächste Jahr. Und allen, die im KölnBonner Raum leben und das noch nie gesehen haben, schaut es Euch an. Einfach nur schön! Und wem das ganze Pink zuviel des guten ist, es gibt übrigens auch ein paar weiße Bäume in den Nebenstrassen.
 

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