November 29, 2015

Goldlaub

Dass ich mich zur Zeit in einer der größten oder sogar der größten Stadt der Welt aufhalte, ist mir am Samstag einmal wieder mehr klar geworden.
Das Wetter war sehr gut, blauer Himmel, die Sonne schien, ziemlich klar, am Freitag hatte ich den Fuji von der Arbeit aus so gut sehen können wie nie zuvor (wer es noch nicht kennt, das Bild am Ende gibt den Blick über eine Entfernung von 140 km wider) und so hatte ich mir gedacht, schau doch mal nach, was die Gingko Bäume im Meiji-jingu Gaien machen, vor zwei Wochen waren die nämlich noch ziemlich grün. Ja und was soll ich sagen, es war Wochenende und den Gedanken hatten mindestens zehntausend andere auch. Busse waren sogar unterwegs, die ihre Ladung an Menschen vor Ort ausspuckten, es war ein richtiges Volksfest im Gange.


Die Bäume sind an sich irgendwie eigenartig, Kegel, die nach oben zu ihrer Spitze nur noch einen langen, einsamen Trieb haben, der wie eine Nadel in den Himmel sticht, gerne noch mit einem kleinen goldenen Puschel oben dran und das Laub, was weiter hoch wächst, sieht aus, als wäre es wie eine Liane herumgeschlungen. 










Aber die Bäume sind geschnitten, denn was ich bisher an Gingkos in der Natur habe stehen sehen, hatte definitiv normalere Kronen, wenn auch eindeutig mit einem starken Hang der Zweige zum mehr oder weniger senkrechten Wuchs nach oben. Aber vielleicht benötigen sie den Schnitt, wenn sie so eng aufeinander in der Allee stehen. Goldgelb waren die Bäume allerdings immer noch nicht komplett, an manchen Stellen nach wie vor grün. 




Mal sehen, wie sich das Wetter in den nächsten drei Wochen entwickelt, viel Zeit bleibt mir ja nicht mehr vor meiner Rückkehr, aber vielleicht schaffe ich es ja auch noch in einen der Gärten, um einmal zu schauen, was der Herbst dort macht. Der Rikugien zum Beispiel ist scheinbar bis Mitte Dezember abends illuminiert, was mich ja nicht wundert, denn dort wird ja zur Kirschblüte auch der wheeping cherry tree angestrahlt. Jedenfalls habe ich dafür in der U-Bahn Werbung gesehen. Jaja, die Zeit wird zum Ende hin doch wieder knapp. So wie immer.


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