Shibuya Sky

Schon wieder sind Monate ins Land gegangen ohne Aktivität hier auf dem blog. Trotz Lockdown war ich nicht aktiv, seit Ostern nichts kreatives auf die Reihe gebracht, nicht meine Fotos weiter aussortiert, noch nichtmal geschrieben über das Alternativprogramm, Erkundungsspaziergänge in diversen Vierteln Kölns und Münchens, Urlaubsberichte (außer in Erinnerungen an vergangene Reisen zu schwelgen, ging ja nicht viel) oder wie vollmundig im Beitrag über teamlab angekündigt, noch ein paar Beiträge über meine Aufenthalte in Tokyo 2018 und 2019 zu erstellen. Aber jetzt, wo gerade noch Tokyo2020 stattfindet, liegt es doch nah, wieder nach Japan zu reisen. 

 

 

 

Zumal auf den Fotos, die ich Euch hier heute zeigen möchte, auch schon das neue (und alte) Olympiastadion zu sehen sind. Als ich im Herbst 2019 das letzte Mal in Tokyo war, hatte gerade die Aussichtplattform auf dem damals neu erbauten Shibuya Scramble Square eröffnet, der Teil der Sanierung der Shibuya Station ist. Ich hatte damit gerechnet, der Andrang sei immens, aber es war doch noch möglich, an einem der Wochenenden einen slot zu buchen. Man mußte zu einer bestimmten Zeit am Einlass sein, was schon Abenteuer genug war, da ich schlecht abschätzen konnte, wie lange ich brauchen würde, dort zu sein (lange Umwege wegen der Großbaustelle um den Bahnhof und im Gebäude selbst waren die Fahrstühle noch nicht in Betrieb, man mußte mit den Rolltreppen fahren - die Plattform ist so etwa auf dem 45. oder 46. Stockwerk in 230 m Höhe), aber ich hatte genug Zeit einkalkuliert. Einmal oben konnte man bleiben, so lange mal wollte und das habe ich weidlich ausgenutzt bis zum Sonnenuntergang. Es gibt ja unzählige Aussichtplattformen in Tokyo (einige hatte ich schon "abgearbeitet", unter anderem auf dem Shinjuku Government Building, Bunkyo Hall, Tokyo Tower, Skytree) und von jeder hat man einen anderen Blick, teilweise von der Himmelsrichtung her eingeschränkt. Nicht so auf dem Shibuya Sky, dort hat man 360 Grad Rundumblick. Man schaut hinunter auf Shibuya Crossing, Richtung Yoyogi Park mit den Meiji Shrine, auf Shinjuku, die Olympiastadien, Tokyo Skytree, Tokyo Tower und nicht zu vergessen Mount Fuji. 

 

Ich hatte auch Glück, es war Herbst und abends wurde er sichbar, ein wenig im Dunst, aber immerhin. Die Plattform ist rundum verglast, teilweise über Kopf hoch, teilweise nicht, je nachdem, wie weit es dahinter in die Tiefe geht. Es gibt eine Ecke, die für Fotos sehr beliebt ist, weil man dort oberhalb Shibuyas "schwebt", dort geht die Verglasung nicht ganz so hoch, einen Hubschrauberlandeplatz mit Kunstrasen und eine Armada von Scheinwerfern, die Lichtskulpturen in die Nacht malen. Auf jeden Fall einen Besuch wert. Was aber eigentlich das tollste war - und das gibt es auf keiner der anderen Plattformen, die ich schon besucht habe - ist, dass das Ganze unter freiem Himmel ist.