August 22, 2021

Apropos Olympia I

Weil ich kürzlich wegen der Olympischen Spiele in Erinnerung an Tokyo geschwelgt habe (eigentlich wollte ich dazu auch noch mehr Posts schreiben - irgendwann...) sind mir auch wieder ein paar Touren in den Sinn gekommen, die ich im vergangenen Corona Sommer 2020 in München unternommen habe. Auch wenn ich mir vorgenommen hatte, viel mehr zu erkunden in der Zeit, in der die Einschränkungen so groß waren, öfter als Touristin in der eigenen Stadt unterwegs zu sein, war ich es doch nicht so häufig. Aber immerhin habe ich es unter anderem in die Olympiastadt bzw das Olympia"dorf" und deren Umgebung geschafft. Nachdem ich im Frühjahr 2019 nach langer Zeit einmal wieder im OlyPark unterwegs gewesen war, von wo aus man ja die OlyStadt im Blick hat, stand dieser Stadtteil schon lange auf meiner Liste. Begonnen habe ich die Tour allerdings tatsächlich am Geisterbahnhof Olympiastadion. 


Die oberirdische Haltestelle ist seit über 30 Jahren still gelegt, die Natur, Sprayer und auch der ein oder andere Obdachlose haben die Haltestelle schon lange erobert. Ein Eldorado für alle lost places Freunde und Fotographen. Auf dem Bahnsteig wächst ein Birkenwald, alles ist mit Moosen und Flechten zugewuchert, die Gleise führen ins Nirgendwo. Mal sehen, wie lange das noch so bleibt, bevor das Areal anderweitig erschlossen wird. 






 









 
Von dort ging es weiter in das Olympiadorf. Wieso man dieses Konglomerat aus Hochhäusern (und Bungalows) verniedlichend als Dorf bezeichnet (hat), ist mir allerdings ein Rätsel. Ob man diese Hochhaussiedlung als schön empfindet, ist wohl Geschmackssache, ich war allerdings erstaunt, wie grün es dort doch ist. Grün vor allem, weil das OlyDorf über Grünflächen mit dem Olympiapark verbunden ist und über das Bungalowdorf im Süden zum Grün hin abfällt, aber auch innerhalb der Anlage selbst. Die Hochhäuser sind teilweise terassenförmig angelegt, die Parteien, die ganz unten wohnen, haben große Gärten, die Veranden werden von unten nach oben immer schmaler, so dass die Wohnungen weiter oben "nur" noch Balkone haben, die aber recht groß zu sein scheinen, den gigantischen Bäumen und Bepflanzungen nach zu berurteilen, die man auch von unten sehen kann. Die Anordung der Hochhäuser folgt Straßen, die mit unterschiedlich farbigen Rohrsystemen auf Stelzen miteinander verbunden sind. Die sollen wohl als Wegweiser dienen, orange, gelb, blau und grün. Warum es nicht fünf gibt, wie die olympischen Ringe? Keine Ahnung. Die Hochhäuser des Nahversorgungszentrums mit Geschäften und diversen Einrichtungen im gelben Rohrbereich tun sich dagegen architektonisch nicht so hervor. Wie gesagt, ob man solch eine Anlage schön empfindet oder nicht, muss jeder selbst wissen, zumindestens sind die Wohnungen dort, soweit ich weiß, ziemlich begehrt.  Kunst im öffentlichen Raum gibt es dort auch und einen guten Blick auf den Olympiaturm.
 





 

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