November 16, 2015

Futschikato

Der zugegebenermaßen etwas abgedroschen klingende Kalauer sei mir erlaubt in meinem Post über den Fuji, den wir in unseren zwei Tagen am Kawaguchi-ko leider kaum gesehen haben. Auch wenn die Wortbildung wohl eher aus dem italienischen kommt, glaubt man wiki und sonstigen Quellen, ist dieses Wortspiel doch irgendwie auch durchaus lustig passend. Ich kann kaum glauben, dass das tatsächlich nichts mit Japans höchstem Berg zu tun haben soll. Also eigentlich fast schon der erwartete Klassiker, nah dran, sozusagen mit der Nase darauf gestoßen, aber kaum zu sehen. Wahnsinn, man kann es sich kaum vorstellen. Wie ein Magnet schien er die Wolken anzuziehen, während direkt um uns herum die kleineren Berge alle zu sehen waren, war der Fuji bereits an seinem Fuß in den Wattebergen versunken. Auf der Hinfahrt, die uns dann doch etwas mehr Zeit kostete, als gedacht, weil wir aus Orientierungsschwierigkeiten in Mishima erst den Zug nach Gotemba nicht finden konnten und dann, schwups, den Express-Bus nach Kawaguchiko prompt verpasst hatten, konnten wir den Berg, zwar dunstig, aber doch noch erkennen, von der Südseite eben. Der nächste Bus wäre tatsächlich erst zwei Stunden später gefahren, also nahmen wir die langsamere Verbindung, um die lange Wartezeit zu vermeiden und waren dann nach knapp zwei Stunden Busfahrt auch am Ziel. Reise mit Weile. Und Aussicht auf den Berg. 
Aber was wäre gewesen wenn...


... auf dem obigen Bild der Blick auf den Fujiyama möglich gewesen wäre und dann noch seine Reflektion im See, den ansteigenden Fuß kann man von rechts unten nach links oben immerhin noch schwach erahnen ...
... wenn das Wetter, über das es an den vorangegangen und auch folgenden Tagen keinen Grund zur Klage gab, gerade an unserem ganzen Tag am See besser gewesen wäre, den wir nutzen wollten, die Aussicht zu bewundern, auch wenn es einen schönen Sonnenuntergang fast ohne Sonne gab ... 









... wenn die Blätter der Ahornbäume noch roter gewesen wären, vor allem die der Ahornbaumallee, des kleinen Tunnels, aber es war ja auch gerade erst der erste Tage eines zwei- oder dreiwöchigen Festivals, bei dem der Baumtunnel auch noch beleuchtet werden sollte ...





Aber wir wollen uns nicht beschweren, es waren wirklich zwei schöne Tage mit einigen roten und gelben Bäumen und letzten Rosen und Hortensien, der ersten Ryokan- und Onsenerfahrung, Essen bis zum Platzen (zum Thema Essen im Roykan lohnt es sich jedenfalls, einen eigenen Beitrag zu schreiben), dem Besuch eines kleinen Museums mit einfach unglaublich wunderbar beeindruckend traditionell künstlerisch gefertigten Kimonos (no photos natürlich) von Kubota Itchiku, einem Fußspa auf dem Dach des Hotels und dann kurz vor der Abreise doch noch einem Blick, wenigstens auf die Spitze des Fuji-san, der Rest weiterhin in Wolken, auf der gegenüberliegenden Seite eigentlich recht schön, nur nicht direkt am Fuji, während die Füße in heißem Wasser standen und wir in unseren Yukatas in der herbstlich frischen Kühle saßen, einem tollen Feuerwerk am Samstagabend, dessen wir eigentlich nur zufällig Zeuge wurden, weil wir uns das Fußspa anschauen wollten. Erwähnte ich bereits, dass die Feuerwerke hier in Japan wirklich beeindruckend sind? Ach ja, beim Beitrag über das Sumida hanabi ;-) 







Und abgesehen von den für eine solch touristische Gegend wirklich erstaunlich heruntergekommenen Umgebungskarten an den Wander- bzw Spazierwegen, auf denen teilweise wirklich nichts, aber auch garnichts zu sehen gab, Fuji läßt grüßen, gab es auch wieder ein Highlight der Mannlochdeckelgestaltung zu bewundern. Die Sammlung wächst und wächst. 



Und so hätte es dann vielleicht aussehen können, etwas weiter in Richtung Winter und bei etwas klarerer Luft. Zumindestens lassen einen das die Schautafeln hoffen, die am See stehen. Schön war es trotzdem.


1 Kommentar :

  1. Iris Iris, da betreibst Du nun schon seit Jahren einen so schönen, zauberhaften, spannenden, erstaunlichen, künstlerischen, liebenswerten Blogg und ich wusste nix davon. Das kann ich nun unmöglich alles nachlesen und nachschauen. Aber jetzt bin ich dabei, zumindest ab und zu und kriege ein bisschen mehr mit von Deinem Leben. Juhuij! (Juhu auf japanisch ;)). Dein Cousinele Dorothée us dä SChwyz, diä sich über din Geburtstagsbriäf uh gfreut hätt oder dia sich iber dai Geburtstagsbriafle extrem grait hot. Komm gut hoim noch Müncha!!

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