So, da bin ich wieder, ich wiederhole mich zu den
seltenen Gelegenheiten, wenn ich hier schreibe, wie eine Schallplatte mit
Sprung. Es ist irgendwie mal wieder zu viel los gewesen in letzter Zeit. Kommt
Euch das bekannt vor? Abgesehen davon läuft mein Rechner immer noch nicht
stabil und ich habe aus ersterem Grund auch nach wie vor keine Zeit gehabt,
mich darum zu kümmern. Gerade sitze ich an einem Alternativrechner. Ich habe mal in meinen Kalender geschaut, was
tatsächlich los war an den Wochenenden und manchmal auch unter der Woche,
während der ich mich derzeit auch kaum zu irgendwelchen Aktivitäten (außer den
ohnehin regelmäßigen Abend“veranstaltungen“) aufraffen kann, ich bin einfach
oft zu müde. Aber es ist tatsächlich so, das einzige Wochenende, an dem nichts
los war, war das nach dem 19. Oktober. An allen anderen war ich mit allen
möglichen anderen schönen Dingen beschäftigt, Chorprobenwochenende, ein
Wochenende in Köln, Verwandschaftsbesuch, Konzertwochenende, mehrere Tage
arbeitsbedingte Abwesenheit, ein Wochenende in Kopenhagen, zwischendurch mal
eben schnell ein bißchen umdekoriert und die Wohnung auf „Herbst“ gebracht.
Also habe ich durchaus das ein oder andere zu berichten. Deshalb geht es jetzt (während ich im wahren Leben
bereits begonnen habe, Weihnachtsplätzchen zu backen) erstmal los mit dem
Wochenende in Köln. Dort war ich hin gefahren, um mein Geburtstagsgeschenk von
Freunden einzulösen, nämlich die Teilnahme an einem Macaron Kurs bei TörtchenTörtchen.
Dort hatte ich zusammen mit einer Freundin vor fast genau einem Jahr
bereits den Törtchenkurs besucht und wir bei der Gelegenheit gleich beschlossen,
dass auch der Macaronkurs nachfolgen sollte. Ja, und so kam ich zu meinem
Geschenk. Juchhu. Ein paar Tipps und Tricks zur Zubereitung dieses nicht ganz
unkomplizierten Gebäcks waren jedenfalls sehr willkommen, nach dem ersten und bislang einzigen Versuch, den ich vor geraumer Zeit gestartet hatte. Vielleicht
erinnert Ihr Euch. Dieses Mal fand der Kurs nicht mehr in der gemütlichen,
kleinen Backstube in Nippes statt, da diese inzwischen nach Riehl umgezogen ist
(Platzprobleme), doch auch der neue Standort hat seinen Charme. Und auch der
Kursleiter war der gleiche, wie beim Kurs vom vergangenen Jahr. Mitsamt den
Angestellten sind also Öfen, Arbeitsgerätschaften etc in ein großes, altes
Gebäude umgezogen, so dass ausreichend Platz war, dass parallel zu unserem Kurs
einen Tisch weiter gleichzeitig noch ein Pralinenkurs stattfand. Und was soll
ich sagen, dieser Kurs war eindeutig früher vorbei als unserer. Pralinenmachen
ist also garnicht so aufwändig.
Erstmal hieß es, Schürzen anlegen und dann ging es auch schon los mit der kurzen Vorstellungsrunde aller Teilnehmer. Lustigerweise berichtete ein Großteil der anderen
von Erfahrungen ähnlich den meinen, der Teig zu weich oder zu
fest, keine richtigen „Füßchen“ bzw hohle Gebäckstücke. So waren wir alle gespannt,
ob wir nach dem Kurs klüger als vorher sein würden. Aber eines wurde uns klar,
es hilft nur üben üben üben und auch ein Gefühl für das Gebäck und den
heimischen Backofen zu bekommen, wie alles „eingestellt“ werden muss, die
Masse, die Temperatur, der Ofen, die Backzeit. Sowohl die Herstellung der Makronenmasse,
als auch das Trocknenlassen und Backen hängt durchaus von der jeweiligen
Umgebung und Luftfeuchtigkeit ab und läßt sich nicht problemlos von einem Ort
zum anderen übertragen. So berichtete zumindestens Jan, dass in der Backstube
derzeit noch ziemlich viel Ausschuss produziert wird. Das wurde auch schnell
klar, als wir die ersten Bleche aus dem Ofen zogen, auf denen die „Schalen“ (Macaronhälften)
teilweise doch etwas seltsam verkrunkelt aussahen, obwohl der Teig auf allen
Backblechen, der Standort zum Trocknen und der Backofen doch in jedem Fall der
gleiche war. Aber ich greife vor.
Als erstes bereiteten wir die Schalen für Vanillemacaron
zu. Unter Anleitung wurde eine gemeinsame Masse für alle Kursteilnehmer
hergestellt, die wir dann auf die Bleche spritzen sollten. Was bei Jan so
einfach aussah, erwies sich als nicht so simpel nach zu machen, einfach aufhören,
die Masse aus dem Spritzbeutel zu drücken und gleichzeitig eine flotte Drehbewegung…
Der Teigfluss wollte sich nicht so leicht stoppen lassen.
Doch mit der zweiten
Masse, die für die Schokoladenmacarons zubereitet wurde, wurde es noch
komplizierter, da diese flüssiger war. Denn Jan wollte uns die Unterschiede
zeigen; zeigen, dass jeder sein eigenes Rezept und seine eigene bevorzugte Art
der Zubereitung hat. Was ich jedenfalls neben anderen Tipps mitgenommen habe,
ist, dass die Masse, je länger man darin herumrührt, um Eischnee und
Mandelmasse zu mischen, immer weicher wird. Oder wenn man den Zuckersirup mit
dem Eischnee nicht schlägt, bis er abgekühlt ist, wird die Masse aufgrund der
Wärme ebenfalls flüssiger, abgesehen davon, dass der richtige Zeitpunkt, den
Sirup zum vorgeschlagenen Eischnee zu geben, ist, wenn der Schnee noch nicht
ausgeschlagen ist. Also heißt das generell, flott zu arbeiten, damit die fertige Masse nicht
einfach durch die Tülle fließt. Manche finden es hingegen schwieriger, die
Masse zu „dressieren“, wenn sie pastöser ist. Aber das muss eben jeder für sich
selbst heraus finden. Wir haben sogar gelernt, dass die 1:1 Mischung aus
Mandelgries oder Mandelstaub (den es in Deutschland in dieser feinen Form
garnicht zu kaufen gibt) mit Puderzucker einen eigenen Namen hat: Broyage. Das
hatte ich vorher auch noch nie gehört. Und dass das Backblech mit den
aufdressierten Macaronschalen vor dem Trocknen unbedingt ausgeklopft werden
muss, um die Luftblasen im Teig nach oben zu treiben. Es war schon ein
seltsames Gefühl, das Backblech knallend auf den Tisch zu dreschen, da freuen
sich die Nachbarn.
Als drittes durfte jeder ein seiner persönlichen Schüssel
eine eigene Mischung zusammenrühren und färben. Passend zum Herbst und Vorabend
von Halloween wurde uns die Entscheidung durch die Auswahl der Füllung leichter
gemacht, es sollte Mangomacarons geben, entsprechend schwelgten alle in
diversen gelb-orange-rot Tönen. Es hätte auch Kürbis oder Karotte sein können. Für die Herstellung der Ganache gab es auch noch den
Tipp, diese auf jeden Fall über Nacht
bei Raumtemperatur auskristallisieren und damit richtig fest werden zu lassen.
Das habe ich so bisher auch noch in keinem Rezept gelesen. Wenn man Ganache mit
weißer Schokolade macht, sollte das Fruchtpürree vor dem Mischen schon etwas
abgekühlt sein. Nicht wild in der Masse herumquirlen, um den Lufteintrag zu
minimieren (längere Haltbarkeit!), und mit kalter Butter „montieren“. Die
Ganache sollte erst etwas abkühlen, bevor man sie abdeckt, sonst bildet sich
Kondenswasser. Es gibt also wirklich viel zu beachten.
Am Schluss bekamen alle Teilnehmer praktische
Plastikboxen mit Einsätzen, in denen jedes Macaron getrennt von den anderen
aufbewahrt werden und darin auch eingefroren werden kann. Für diese Erkenntnis
bis ich auch überaus dankbar, denn dass es gang und gäbe ist, die bereits
gefüllten Macarons einzufrieren und einfach bei Bedarf wieder auf zu tauen, war
mir nicht klar. Aber auf jeden Fall praktisch. Die nur gebackenen Schalen
lassen sich natürlich auch ungefüllt in einer Dose aufheben, aber die gefüllten
sollten nicht lange im Kühlschrank lagern, da sie dort Feuchtigkeit ziehen. Und
so zog jeder mit unzähligen Macarons von dannen, für die man bei Kauf ein
Vermögen hätte zahlen müssen. Naja, ich gebe zu, zum Verkauf wären die nur zum
geringsten Teil geeignet gewesen, weil nicht gerade der Norm genügend, aber das
tat dem Geschmack keinen Abbruch. Und das wichtigste für mich: Sie waren nicht
hohl und hatten einen kleinen Fuß. Und wenn die Weihnachtszeit vorbei und alle
Plätzchen verzehrt sind, muss ich unbedingt einen neuen Versuch bei mir selbst
starten und sehen, ob sich ein Fortschritt im Vergleich zum ersten Versuch
zeigt. Es ist jedenfalls so einiges zu beachten. Da muss geübt werden.
Vielleicht mit Anregung aus der aktuellen Sweet Paul, in der Mandarinenmacarons
vorgestellt werden. Da könnte man sicher auch eine Ganache herstellen.
Und hier noch der Vollständigkeit halber die Fotos der etwas verunglückten Schalen, auch Jan konnte nicht definitv sagen, was das Problem war. Ich finde, es sieht ein bißchen aus wie Haut auf Milch, die man versehentlich hat kochen lassen.
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