Februar 22, 2014

Möbelkommune

Nachdem die vergangene Woche nicht gerade so gelaufen ist, wie ich mir das vorgestellt hatte und ich nicht gestern wie geplant nach Basel fahren konnte, um eine Freundin zu besuchen, brauchte ich für heute ein kleines Alternativprogramm. Was war also los? 


Irgendwie hat mich irgendwo von irgendwem der Noro oder einer seiner nahen Verwandten heimtückisch wie aus dem Nichts überfallen und in die Knie oder besser ins Bett gezwungen. Montagabend auf der Heimfahrt von der Arbeit war mir plötzlich übel, mit weiteren Details will ich Euch verschonen. Nach zwei Tagen inklusive Fieber im Bett und "ich hab Kreislauf" dachte ich Donnerstag, es sei überstanden, schleppte mich trotz immer noch latenter Übelkeit in die Arbeit, wurde dann aber in der Nacht auf Freitag eines besseren belehrt. Naja, ab Freitagnachmittag ging es mir dann wirklich besser, und heute war ich dann spontan in meinem Viertel unterwegs, um nach erneuten eineinhalb Tagen in der Wohnung wieder frische Luft zu schnappen.
Eigentlich hatte ich überlegt, ein bißchen ins Grüne zu gehen, aber da ich mich immer noch ein wenig schlapp gefühlt habe, dachte ich mir, ich gehe nicht bis hinunter zum Fluss, sondern einmal wieder in die Möbelhalle, in der man auf Kommission Einrichtungs- und Haushaltsgegenstände verkaufen kann. Dort hatte ich ja, vielleicht erinnert sich der ein oder andere, meinen Nachttisch und ein paar andere Kleinigkeiten erworben. Ich hatte allerdings meine Kamera nicht dabei, deshalb wird das hier der zweite Beitrag im Blog, der nur Handyfotos enthält. Der erste, Ihr erinnert Euch, war der TörtchenTörtchen Beitrag.
Es ist wirklich erstaunlich, was dort alles angeboten wird, eben einfach wirklich alles, da es sich nicht um einen Händler in dem Sinn handelt. Zwischen Massen an Scheusslichkeiten kann man doch auch immer wieder kleine Schätzchen entdecken. Noch erstaunlicher finde ich aber, dass manche Leute dort noch ihre alten Wasch- und Spülmaschinen an Frau oder Mann bringen wollen und dafür noch Beträge verlangen, die ich für ein solches Stück sicher nicht mehr zahlen würde. Aber wer weiß, vielleicht finden sich ja Käufer. Die absoluten Highlight meines heutigen Besuchs fanden sich aber tatsächlich in der Küchenabteilung, alte Öfen, Herde, Küchen- oder eher Metzgerwaagen und Einbauküchen aus den 50er und 60er Jahren, von denen ich nicht wußte, dass es solche auf dem freien Markt tatsächlich noch zu holen gibt. Aus welcher Haushaltsauflösung die wohl stammen? Passend in den Melittakaffeefilterfarben, da brauche ich mir über meine Küche doch nun wirklich keine Gedanken machen... Auch beim Öffnen so mancher Türen und Schubladen kamen mir Erinnerungen an die Küche meiner Grossmutter, die blauweißen Karo- oder Fliesenmuster haben sich unauslöschlich in mein Gedächtnis gebrannt.





Die Halle ist vollgestopft (so vollgestopft, dass man sich zum Fotographieren kaum bewegen kann, um den Ausschnitt zu treffen, den man eigentlich will, was natürlich durch die Handykamera auch nicht gerade leichter wird) bis in den letzten Winkel, es gibt Stühle, Stühle, Stühle, aber auch Tische, Anrichten, Kommoden, Lampen, Teppiche, alt und neu. Besonders sind mir diesmal ein paar Ladentische mit Auslageschubladen aufgefallen. Solche Möbel fände ich auch klasse, da könnte man wunderbar etwas draus machen, lackieren, schöne Dinge darin ausstellen und sich immer ärgern, wenn man die großen Glasscheiben putzen muss. Aber ich habe ja leider keinen Platz mehr für solche Extravaganzen, die Wohnung ist voll.







Wenn ich mir das so anschaue, würde ich doch tatsächlich gerne einmal wieder in Hamburg durch das Lieblingszimmer und das Siebte Zimmer schweifen, wo es ausgesucht schöne Dinge gibt. Naja, das sind ja ehrlicherweise gesagt auch echte Antiquitätenhändler, aber ich bin trotzdem begeistert, dass es hier und auch noch so in der Nähe meiner Wohnung (in dieser nach meinem Gefühl nicht gerade mit schönen Flohmärkten gesegneten Stadt) wenigstens diese Halle gibt... Inzwischen gibt es auch mehr Kleinkram, Küchengegenstände, wer auf der Suche nach alten Einmachgläsern ist, es gibt im Moment einen recht großen Vorrat. Auch Schaufensterpuppen gab es einige, als möglicher Kleiderständer eigentlich auch ganz lustig, aber wirklich hübsch waren die in dem Fall auch nicht. Den Glasteller mit den Eierbechern mußte ich unbedingt fotographieren, denn bei meinen Eltern stehen im Regal auch noch genau solche Eierbecher und das andere zugehörige Gefäß, von der Verwandschaft geerbt. Alte Puppenwagen waren ebenfalls im Angebot, ein nettes Schlüsselbrett, das leider schon völlig auseinander fiel und ein alter, emaillierter, schon reichlich angeschlagener Handtuchhalter. Da muss ich ja zugeben, ich habe kurzzeitig überlegt, ihn mit zu nehmen. Auch aus nostalgischen Gründen, wie bei Opa und Oma im Bad. Aber nein, brav widerstanden und mit leeren Händen weiter gezogen, zum genauen Gegenteil, einem Tempel der modernen Designklassiker, doch dazu in einem anderen Beitrag mehr.





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