Frühling ist gelb I

Nach ein paar Wochen Pause melde ich mir hier wieder zurück. Ich bin gerade selbst verwundert, dass ich drei Wochen lang nichts geschrieben habe. Es kommt mir garnicht so lange vor, aber da ich eine Woche bei einer Fortbildung und danach eine Woche in der Heimat zum Karneval war (ohne wlan und eigenen Rechner) und nun seit einer Woche wieder in der Arbeit bin, was mir bereits sehr viel länger erscheint, wird es wieder dringend Zeit. Ich hoffe, Ihr mögt trotzdem noch ein bißchen lesen, denkt nicht, ich hätte aufgehört und schaut doch hin und wieder einmal vorbei, um zu sehen, ob es nicht doch neue Beiträge zu entdecken gibt.
Nachdem wir vergangenes Jahr den blauen und den grünen Frühling hatten, und der natürlich noch viel mehr Farben zu bieten hat, starte ich dieses Jahr mit gelb... Und es geht gerade erst los, zumal der Frühjahrsausbruch der letzten Wochen dieses Wochenende einen ersten Dämpfer erhalten hat.

Was gibt es nicht alles für gelbe Frühjahrsboten? 

Fallen Euch noch mehr ein als mir?

Forsythien, Tulpen, Primeln, Narzissen, sogar inzwischen gelbe Hyazinthen, Krokus, gelbe Windröschen, Kornelkirschen, Ranunkeln, Winterlinge, Stiefmütterchen, Hamamelis, Schlüsselblumen... Fehlt da nicht noch die ein oder andere?

Gelb in Blumenform auf dem Tisch und auch sonst war eigentlich nie eine meiner bevorzugten Farben, außer es handelt sich um ganz bestimmte Abstufungen, gerne ein helleres gelb, mit einem Stich ins grün, zitronengelb, aber dottergelb eher nicht bis garnicht. Eigentlich hat sich das erst vergangenes Jahr ein wenig geändert, da habe ich auf einmal gelbe Kleidungsstücke und sogar eine gelbe Armbanduhr gekauft. Dieses Wochenende hatte ich mir also in den Kopf gesetzt, gelbe Blumen auf den Tisch stellen zu wollen und wenigstens einmal sollte dieses Jahr eine Mimose dabei sein. Und so bin ich herum gerannt, bis ich, zu einem zugegebenermassen relativ horrenden Preis, ein paar Zweige aufgetrieben hatte.

Diese zarten, gelben Puschel, die einen so eigentümlichen Duft verströmen, dessen Charakteristik ich schon fast wieder vergessen hatte, weil ich so lange keine Mimosen mehr in meiner Wohnung hatte. Früher wurden diese auch immer zum Kölner Karneval in den "Strüßcher" geworfen, doch diese Zeiten sind schon lange vorbei. Mimosen sind inzwischen wohl einfach zu teuer. Und noch eine dumpfe Erinnerung habe ich an Mimosen und zwar an einen italienischen Kuchen: Torta la mimosa. Kennt den jemand von Euch? Irgendwie hat sich der Name in meine Gehirnwindungen gebrannt, obwohl ich seit dem Urlaub damals mit meinen Eltern in Rom (das muss also 1985 oder 1986 gewesen sein, oje, lieber nicht zuviel darüber nachdenken), als es die Torta als dolci in einem Restaurant zum Nachtisch gab, keinen mehr gesehen habe. Ich habe keinerlei Erinnerung mehr an den Geschmack oder die Aromen, ich weiß nur noch, dass es eine Art Biskuit gewesen sein muss, mit einer Creme gefüllt, völlig durchweicht und oben drauf eine Schicht aus ich-weiß-nicht-was, die die Struktur der kleinen Blüten hatte. Und gelb war er natürlich auch. Ich muss mal recherchieren.

Und ich habe bei einer unserer Hamburgtouren auch einmal kandierte Mimosen erworben. Das hätten allerdings auch einfach gefärbte gelbe Zuckerkügelchen gewesen sein können.

Nun lasse ich sie also duften...