Oktober 07, 2017

München erkunden I

Am langen Wochenende zum 3. Oktober hatte ich Besuch. Da das Wetter nicht stabil angesagt war, entschlossen wir uns statt eines Ausflugs, Gegenden in der Stadt zu erkunden, die ich noch nicht kannte bzw zeigen wollte, bevor sie aus dem Stadtbild verschwinden, weil die Flächen in den kommenden Jahren teilweise bebaut werden.
Unsere erste Tour führte uns entlang des Auer Mühlbachs von Obersendling hinunter zur Isar und auf der anderen Seite hinauf nach Harlaching Richtung Giesing und bis in die Au. Dort verließen wir den Weg und bogen Richtung Stadt ab, anstatt dem Bach bis zum Muffatwerk zu folgen. Die Strecke wollte ich schon länger einmal erkunden, evt fahre ich bei Gelegenheit auch nochmal mit dem Fahrrad dort entlang, denn zum Laufen war es wirklich ein ganz schönes Stück, ein weiteres Mal gehe ich das nicht zu Fuß. Es gibt über den Mühlbach im Internet eine Seite, die einen virtuellen Spaziergang beschreibt, den man natürlich auch im wahren Leben gehen kann.


Wir begannen am Südende des Tierparks mit der Marienklause, dann bergauf und am Biergarten Siebenbrunn wieder hinunter. Auf der Tour sind wir jedenfalls an so einigen Lokalitäten vorbei gekommen, von denen ich noch nie gehört habe, obwohl sie wirklich groß zu sein scheinen. In der Krämerschen Kunstmühle kann mal heute Kaffee der Rösterei Fausto kaufen. Gleich daneben liegt das "Templer"Kloster.





Weiter auf der Birkenleiten, bis hinunter unter die Candidbrücke des Mittleren Rings, der den Mühlbach überquert, ein Eldorado für Sprayer. Es gab Gurken, Elefanten, Hummer in goldenen Bilderrahmen, nicht jugendfreie Flöns und vieles mehr zu bewundern. Im Harlachinger 60er Stadion fand gerade ein Spiel statt, ein unglaublicher Geräuschpegel. 





Eine kleine Pause zwischendurch in Lehmanns Patisserie, und weiter ging es vorbei an großen Siedlungsbauten Richtung Mondstrasse, dort wo Münchens sogenanntes Kleinvenedig liegt, und klein ist es wirklich, aber hübsch. Die Rückseiten der kleinen Häuser grenzen an den Mühlbach, das wirkt auf den ersten Blick schon sehr romantisch. 
















Weniger romantisch dagegen das ehemalige Frauengefängnis, das hinter dem Nockherberg gleich am Bach steht, der teilweise schon über die Ufer getreten war und bald, wie könnte es auch anders sein, in "gehobene" Apartments umgewandelt werden soll, die sich normalsterbliche Verdiener nicht mehr leisten können. Was man so in der Presse liest, liegen ja in unmittelbarer Nachbarschaft auf dem ehemaligen Gelände der Paulanerbrauerei, das ebenfalls bebaut wird, die Quadratmeterpreise zwischen 9000 und 16000 Euro. Da kann man nur mit dem Kopf schütteln. 


Vorbei am Maria-Hilf-Platz, auf dem schon die Buden für die kommendes Wochenende startende Kirchweihdult aufgebaut sind, kürzten wir dann doch über Franz-Prüller-, Sammt- und  Lilienstrasse vorbei an den Museumlichtspielen und dem Deutschen Museum ab. 








Wer sich für historische Stadtrundgänge interessiert, kann hier schauen. Über diese Informationsheftchen der Themen-Geschichts-Pfade bin ich selbst auch erst kürzlich gestolpert. Mir waren bisher noch nirgends die zugehörigen Beschilderungen aufgefallen, aber in der Franz-Prüller-Strasse standen wir direkt unter einem. Den ein oder anderen Erkundungsgang werde ich sicher unternehmen. 

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