November 19, 2011

Trip nach Tokio I

Nachdem ich vorhin noch über Kokeshis geschrieben habe, muss ich gerade noch beim Thema Japan bleiben, weil es einfach so nah liegt. Bevor hier der vorweihnachtliche Betrieb beginnt und alle nur noch ans Plätzchenbacken denken - dazu wollte ich ja auch noch etwas schreiben - ein kurzer Reisebericht von zweieinhalb kurzen Tagen.
Ich hatte ja zum zweiten Mal das Vergnügen, geschäftlich nach Tokio zu dürfen. Der Wermutstropfen hierbei ist natürlich, dass schon vorher klar ist, dass zur Erkundung der Stadt überhaupt keine Zeit sein wird. Wir sind montag mittags hingeflogen (nach Nebelchaos und Umbuchung auf einen anderen Flug) und kamen mit deutlicher Verspätung Dienstagmittag in Narita an. Vorher gab es aber wenigstens noch Frühstück.


Von dort machten wir uns mit dem Bus vom Flughafen auf den Weg zu unserem Hotel in Shinjuku, nahe der Shinjuku Station. Von dort kommt man relativ einfach nach Akabane, wo unsere Partnerfirma einen ihrer Sitze hat. Ich erinnere mich noch an das letzte Mal 2009 - da hatte ich leider noch keine Digicam und habe statt dessen noch analog fotographiert - da waren wir in einem Hotel nahe Tokyo Station, was ein mehrmaliges Umsteigen erforderlich machte. Nachdem wir noch eine zweistündige Besprechung mit dem gesamten deutschen Team hatten, ging es um 19 Uhr los, zu Fuß durch Shinjuku, auf der Suche nach einem bestimmten Restaurant. Da wir ziemlich viele waren und unsere Chefs ein ordentliches Tempo anschlugen, blieb leider nicht viel Zeit zum Fotographieren.





Restaurant gab es dort zuhauf. Besonders interessant war eine kleine, schmale Gasse, durch die wir nahezu hindurchgestürmt sind, so daß keine Zeit blieb, links und rechts zu gucken. Dort befand sich ein winziges Restaurant neben dem anderen, überall roch es verführerisch...


... aber die Wahl unserer Chefs war ein koreanisches Grillrestaurant. Dort konnten wir aus einer Vielzahl an Fleischsorten, Gemüse etc auswählen und zwei Stunden lang zu einem festen Preis bestellen, soviel wir wollten. Für uns war das relativ günstig, für das Restaurant wohl weniger, so verfressene Europäer werden dort wahrscheinlich selten gesehen. Die Karte war auch einigermaßen lesefreundlich (mit Bildchen), aber trotzdem landeten einige merkwürdige Dinge auf unserem Tisch, keine Ahnung, wer das bestellt hatte.




Nachdem wir unsern ersten vollen Tag von 9 bis 19 Uhr Meeting hatten (das bedeutete Aufbruch im Hotel um 7.50 Uhr), ging es am zweiten Abend mit den japanischen Kollegen in ein traditionelles Restaurant. Dort gab es das volle Programm: Schuhe ausziehen und in kleine Kästchen einschließen, einen durch Schiebetüren abgeteilten separaten Raum für unsere ganze Gruppe, aber glücklicherweise europäerfreundliche Tische, die versenkt waren, so dass man mit den Füßen unter dem Tisch sitzen konnte und nicht knien mußte.


Das Essen war sehr gut, auch wenn ich nicht weiß, was genau wir da immer auf unseren Tellerchen und Schälchen vorfanden. Es gab natürlich Sashimi, eine Misosuppe mit Fleisch und Gemüse, in der im Anschluss auch noch Nudeln gegart wurden und alle möglichen weiteren kleinen Häppchen, so dass ich wieder völlig über meinen Hunger gegessen habe, denn probieren muss man natürlich alles...





Getrunken wurde natürlich auch kräftig, Bier, Sake, Calpis und Calpis Sour, Shochu, die Gläser waren nie leer. Zwischenzeitlich hatte ich den Eindruck, die japanische Kollegin, die neben mir saß, war mehr damit beschäftigt, für alle zu sorgen, als selbst zu essen, aber das gebietet die Höflichkeit. Ich habe auch immer fleißig meinem zur anderen Seite sitzenden japanischen Kollegen Sake nachgeschenkt. Da ich einmal kurz das Gespräch auf Shochu gebracht hatte, wurde ich gar noch aufgefordert, aus dem Becher eines weiteren Kollegen eben jenen zu probieren. Das kam mir dann zwar etwas seltsam vor, aber ich habe das Angebot angenommen, keine Ahnung, ob das korrekt war... ;-)
Irgendwann, gegen 22.30 Uhr sind wir dann alle gemeinsam aus dem Restaurant gestolpert. Auf dem Weg zur Station von Akabane kamen wir gar an einer Freiheitsstatue vorbei.



Um halb eins lag ich im Hotel im Bett, mit dem Wissen, am anderen Morgen wieder um 6.30 aufstehen zu müssen und dem Schlafmangel in den Knochen...

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